China: Konjunkturdaten zeigen Wachstumsschwäche

Peking (dpa) - Neue Konjunkturdaten aus China deuten auf eine anhaltende Schwäche der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin.

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Die Kreditvergabe der staatlichen Banken fiel im Juli überraschend schwach aus, wie Regierungsdaten vom Mittwoch zeigen. Zahlen aus Industrie und Einzelhandel blieben ebenso hinter den Erwartungen zurück wie die Investitionsausgaben. Das Wachstum habe sich trotz gezielter Stützungsmaßnahmen der Regierung abgeschwächt, kommentierte Christian Schulz von der Berenberg Bank.

Die Banken weiteten ihre Kreditvergabe im Juli um lediglich 385 Milliarden Yuan aus, wie die chinesische Notenbank in Peking bekanntgab. Das ist der geringste Zuwachs seit Ende 2009.

Die Industrieproduktion lag im Juli 9,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor, die Umsätze des Einzelhandels legten um 12,2 Prozent zu. Die Investitionen wuchsen um 17,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Das klingt nach viel, es ist aber der schwächste Zuwachs seit Ende 2001. Die Zahlen lagen insgesamt unter den Markterwartungen.

China setze seine „kontrollierte Abschwächung“ fort, sagte Schulz. Die Regierung versucht derzeit, das Wachstum Chinas nachhaltiger zu gestalten, indem privatwirtschaftliche Kräfte an Bedeutung gewinnen sollen. Andererseits muss Peking darauf achten, dass das Wachstum infolge der Neuausrichtung nicht zu stark zurückgeht.