China will groß in Griechenland investieren
Athen (dpa) - Chinesische Firmen wollen groß im Euro-Krisenland Griechenland investieren. Das kündigte der chinesische Premierminister Li Keqiang am Vortag eines zweitägigen Besuches in Griechenland an.
„Wir werden zusammen mit Griechenland den Hafen von Piräus zum besten Hafen im Mittelmeer verwandeln“, sagte Keqiang der Athener Zeitung „Kathimerini“ am Mittwoch.
Für Athen kommen diese Pläne im „richtigen Moment“, wie es aus Kreisen der Regierung hieß. Das Land brauche dringend Investitionen. Der chinesische Premierminister kündigte zudem an, Firmen seines Landes hätten starkes Interesse am Kauf von griechischen Flughäfen und Eisenbahnen.
Die griechische Finanzpresse berichtete, Peking plane, beim Athener Großflughafen „Eleftherios Venizelos“ einzusteigen. Vertreter chinesischer Firmen hätten für diesen Fall den Griechen versprochen, Athen zum wichtigsten Knotenpunkt für Reisen chinesischer Touristen nach Europa zu machen. Nach dem möglichen Einstieg der chinesischen Unternehmen FPAM und Shenzen airport Group solle die Zahl der Reisenden binnen weniger Jahre von etwa zwölf Millionen (2013) auf mehr als 50 Millionen steigen.
Am Frachthafen Piräus kontrolliert der chinesische Transportriese Cosco bereits seit 2008 etwa 70 Prozent der Anteile. Cosco wolle nun auch den Rest übernehmen, hieß es in übereinstimmenden Medienberichten.
Zahlreiche chinesische Unternehmen wie die Elektronikfirmen Huawei und ZTE benutzen Piräus bereits als Drehscheibe für ihre Transporte nach Ost- und Südosteuropa. Auch andere Unternehmen wie Hewlett Packard und Sony benutzen den Hafen von Piräus, um von dort mit der Eisenbahn Produkte nach Europa zu transportieren.
Ein weiterer Kooperationsbereich sind die griechischen Reeder, die zurzeit eine Vielzahl von Schiffen in China bauen und dafür einen großen Teil der chinesischen Transporte bekommen. „Ich hoffe, dass wir (..) unsere Kooperation im traditionsreichen Bereich Handelsschifffahrt verstärken können“, sagte Chinas Premierminister Keqiang der Zeitung „Kathimerini“ weiter.
Peking hat zudem nach Informationen aus Regierungskreisen in Athen Interesse am Bau eines seit Jahren geplanten Großflughafens auf Kreta geäußert.