Chiquita und Fyffes formen weltgrößten Bananenhändler
Charlotte/Dublin (dpa) - Der US-Bananenhändler Chiquita schließt sich mit dem irischen Wettbewerber Fyffes zusammen. Als neuer Marktführer wollen sie gemeinsam die schärfsten Rivalen Dole und Del Monte auf Abstand halten.
ChiquitaFyffes will mit rund 32 000 Mitarbeitern mehr als 160 Millionen Kisten Bananen pro Jahr absetzen.
„Das neue Unternehmen kann den Kunden eine größere Auswahl bieten“, erklärte Chiquita-Chef Ed Lonergan am Montag bei der Bekanntgabe des Zusammenschlusses. Beide Firmen verschiffen auch Ananas. Fyffes bietet darüber hinaus unter der Marke Sol Melonen an, Chiquita verkauft abgepackte Salate sowie Snacks aus Obst und Gemüse. „Wir werden unsere Marken beibehalten“, versprach Lonergan.
Der Zusammenschluss könnte der Befreiungsschlag für Chiquita sein: Das weltbekannte Unternehmen ist in den vergangenen Jahren stetig geschrumpft und musste Millionenverluste verdauen. Dagegen konnte die halb so große irische Fyffes Umsatz und Gewinn kräftig steigern.
Durch den Zusammenschluss wollen die Firmen unter anderem Geld in der Logistik und im Einkauf sparen. Vor Steuern soll das bis zum Jahr 2016 mindestens 40 Millionen Dollar bringen. Darüber hinaus wird das fusionierte Unternehmen in Irland angesiedelt, was für seine unternehmensfreundlichen Steuergesetze bekannt ist. Die Aktien werden allerdings an der New Yorker Börse gehandelt, wo die finanzstarken Investoren sitzen.
Die Fusion soll über einen Aktientausch ablaufen und bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. Allerdings müssen Aktionäre und Wettbewerbshüter noch zustimmen.
Chiquita ist bei dem Geschäft der Seniorpartner - die Aktionäre dürften mit 50,7 Prozent knapp die Mehrheit an dem neuen Unternehmen halten. Chef des Bananenprimus wird jedoch Favid McCann, der bisher Fyffes lenkt. Der Jahresumsatz des fusionierten Unternehmens läge bei etwa 4,6 Milliarden US-Dollar (3,3 Mrd Euro).
Erst im vergangenen Jahr hatten sich die Besitzverhältnisse beim Rivalen Dole geändert. Großaktionär und Firmenchef David Murdock hatte die anderen Anteilseigner herausgekauft und das Unternehmen von der Börse genommen.