Citibank-Kunden sind die nächsten Hacker-Opfer
New York (dpa) - Cyber-Kriminelle haben die Citibank überfallen. Ihre Beute sind die Daten von Abertausenden Kreditkarten-Kunden in Nordamerika, der wichtigen Heimatregion des früher auch in Deutschland aktiven Instituts.
Den Hackern sind Namen, Kontonummern und E-Mail-Adressen in die Hände gefallen.
Eine Routineüberprüfung habe den Angriff ans Licht gebracht, erklärte der Citigroup am Donnerstag. Rund 1 Prozent der Kunden seien betroffen, hieß es. In Nordamerika gibt es laut dem Jahresbericht der Bank etwa 21 Millionen Kreditkarten-Konten.
Deutsche Kunden der Targobank - unter diesem Namen firmieren die einstigen deutschen Filialen der Citibank seit 2008 - sind laut einem Sprecher nicht von dem Fall betroffen. Die Targobank ist inzwischen Teil der französischen Crédit Mutuel.
Nach Angaben der „Financial Times“ musste damit erstmals eine Bank einen Datendiebstahl in größerem Umfang einräumen. Auf Nachfrage der Zeitung hatte die Citigroup den Hackerangriff eingeräumt. In den vergangenen Tagen hatten Attacken auf den Unterhaltungskonzern Sony, den Spielespezialisten Nintendo, den Rüstungsriesen Lockheed Martin und auf E-Mail-Konten von Google-Nutzern für Schlagzeilen gesorgt.
Bei der Citigroup erwies sich als Glück im Unglück, dass weitaus sensiblere Daten andernorts gelagert wurden. Nach Angaben der Bank erhielten die Kriminellen deshalb keinen Einblick in die Sozialversicherungsnummern der Kunden oder in die Sicherheitsnummern der Karten. Mit diesen Angaben wären Betrug Tür und Tor geöffnet.
Nach Angaben der Bank waren nur Kreditkarten-Kunden betroffen. Die „Financial Times“ hat jedoch Anhaltspunkte, dass auch die Nutzer von Bankkarten zu den Opfern gehören. Das Blatt berichtete über Beschwerden von Kunden, die ihre Karten am Wochenende nicht hätten nutzen können. Erst auf diese Weise seien die Kunden auf das Problem überhaupt aufmerksam geworden.
Die Bank hat die Polizei eingeschaltet und ist nach eigenen Angaben gerade dabei, die betroffenen Kunden zu informieren. Wer hinter dem Angriff steckt, ist aber noch unklar.