Commerzbank 2012 nur knapp in Gewinnzone

Frankfurt/Main (dpa) - Die Commerzbank hat 2012 mit Ach und Krach gerade noch die Gewinnzone erreicht. Einen Mini-Überschuss von 6 (Vorjahr: 638) Millionen Euro erwartet der Konzern nach vorläufigen Zahlen.

Das vierte Quartal fiel tiefrot aus, wie Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus überraschend mitteilte. Hohe Abschreibungen und Belastungen durch den Verkauf der Problem-Tochter Bank Forum in der Ukraine fraßen die operativen Gewinne fast völlig auf. Dennoch geht das teilverstaatlichte Institut weiter davon aus, dass es für 2012 erstmals Zinsen auf die verbliebenen Rettungsmilliarden des Bundes zahlen wird.

Der Konzern stimmte allerdings auf weitere Belastungen ein: Der angekündigte massive Stellenabbau kommt die Bank teuer zu stehen. Im ersten Quartal 2013 sei ein Restrukturierungsaufwand von rund 500 Millionen Euro zu erwarten. Die Commerzbank hatte Ende Januar angekündigt, dass sie 4000 bis 6000 Vollzeitstellen bis 2016 streichen will. Nach Gewerkschaftsangaben soll vor allem das Privatkundengeschäft stark beschnitten werden. Hier kämpft die Bank wie die Konkurrenz mit starkem Wettbewerb und geringen Margen.

Für das vierte Quartal 2012 rechnet die Commerzbank mit rund 720 Millionen Euro Verlust. Belastet wurden sowohl das Schlussquartal als auch das Gesamtjahr 2012 durch Abschreibungen auf Steueransprüche und den Verkauf der Bank Forum.

Für die letzten drei Monate des Jahres verbuchte die Bank außerordentliche Abschreibungen auf Steueransprüche von 560 Millionen Euro. Der Schlussstrich unter das Abenteuer Ukraine schlug zum Jahresende mit 185 Millionen Euro Belastungen zu Buche. Für das Gesamtjahr machte die Bank außerordentliche Belastungen von insgesamt rund 980 Millionen Euro geltend. Das operative Ergebnis sei jedoch im Gesamtjahr auf rund 1,2 Milliarden Euro mehr als verdoppelt worden. Für mögliche Risiken legte die Commerzbank knapp 1,7 Milliarden Euro zurück und damit 300 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor.

Analysten hatten für das vierte Quartal ein geringeres Minus von rund 560 Millionen Euro erwartet. Die detaillierten Geschäftszahlen zum vierten Quartal und zum Gesamtjahr 2012 will die Bank wie geplant am 15. Februar veröffentlichen. Die Deutsche Bank hatte in der vergangenen Woche einen Milliardenverlust für das vierte Quartal gemeldet. In einem insgesamt schwachen Börsenumfeld ging die Aktie der Commerzbank am Montag auf Talfahrt: Am Nachmittag war das Papier mit einem Minus von mehr als fünf Prozent Schlusslicht im Deutschen Aktienindex.

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