EU und IWF: Spanien macht Fortschritte beim Bankenumbau

Brüssel/Washington (dpa) - Milliardenschwere Hilfen aus dem europäischen Rettungsschirm ESM für Spaniens marode Banken erreichen ihr Ziel. Zu diesem Schluss kommen Prüfer der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB), teilten die beiden Institutionen in Brüssel mit.

„Die Rekapitalisierung und der Umbau von Banken geht voran“, erklärte EU-Währungskommissar Olli Rehn. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) lobte die Anstrengungen des kriselnden Eurolands auf dem Finanzsektor. Spanien habe „große Fortschritte“ bei seiner Bankenneuordnung gemacht.

Nach früheren Angaben des inzwischen ausgeschiedenen Eurogruppenchefs Jean-Claude Juncker sind bisher rund 41 Milliarden Euro Bankenhilfen nach Spanien geflossen. Die Eurogruppe hatte im vergangenen Sommer Hilfen von bis zu 100 Milliarden Euro in Aussicht gestellt - dieser Rahmen wird aber wohl nicht ausgenutzt werden.

Ein Großteil des Programms zur Stärkung des Bankensektors sei abgeschlossen, teilte der IWF in Washington mit. Dennoch dürfe sich das Land wegen erhöhter Risiken für die Wirtschaft und den Finanzsektor nicht auf den Erfolgen ausruhen. Der Anpassungsprozess in der Haushaltspolitik und an externe Faktoren bleibe für Spanien schwierig. Ein endgültiger Bericht werde Anfang März gemeinsam mit der EU-Kommission veröffentlicht.

Auch EU und EZB warnten, es seien weiter Anstrengungen nötig, „um bedeutende Herausforderungen, mit denen die schwächsten Teile des Bankensektors konfrontiert sind, zu überwinden“.

Die EU-Institutionen schrieben weiter, dass sich die Lage für Spanien an den Finanzmärkten deutlich entspannt habe. Ausländische Investoren seien an die spanischen Märkte zurückgekehrt. Allerdings machten dem Land hohe Arbeitslosigkeit und die Rezession zu schaffen. Die nächste Überprüfung ist im Mai geplant.