Commerzbank kämpft sich wieder in die schwarzen Zahlen

Frankfurt/Main (dpa) - Die Commerzbank kann durchatmen: Das Jahr 2013 ist nach Einschätzung von Analysten besser gelaufen als erwartet. Unter dem Strich dürfte das teilverstaatlichte Institut einen kleinen Gewinn ausweisen.

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Das nährt die Hoffnung auf eine Trendwende, denn eigentlich hatte das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut 2013 zu einem Übergangsjahr erklärt und für den Konzernumbau samt Sparprogramm eine Sonderbelastung von rund 500 Millionen Euro verbucht.

Die genaue Bilanz gibt es an diesem Donnerstag (13.2.). Dann wird auch das Thema Boni wieder ein Rolle spielen: Nach Informationen des „Handelsblatts“ (Montag) aus Finanzkreisen will die Bank für 2013 mehr als 300 Millionen Euro an ihre Mitarbeiter ausschütten. Das wäre in etwa so viel wie im Vorjahr, als sich die variable Vergütung auf 317 Millionen Euro summierte.

Nach den von der Commerzbank selbst veröffentlichten Schätzungen rechnen Analysten im Schnitt mit einem Überschuss von 31 Millionen Euro für das vergangene Jahr. 2012 stand an dieser Stelle ein Verlust von 34 Millionen Euro. Die Commerzbank hatte die Zahl im Laufe des Jahres an die neuen Bilanzregeln angepasst - ursprünglich hatte sie für 2012 einen Mini-Gewinn von 6 Millionen Euro gemeldet.

2013 verbuchte die Bank einen Großteil ihrer Sonderbelastungen bereits im ersten Quartal, diesen Verlust dürfte sie im weiteren Jahresverlauf wettgemacht haben. Operativ hat die Commerzbank den Analysten zufolge aber noch viel Aufholpotenzial.

Das um Sondereffekte bereinigte Vorsteuerergebnis dürfte im Gesamtjahr 2013 um 42 Prozent auf 688 Millionen Euro gesunken sein. Dabei belasten unter anderem die niedrigen Zinsen. Zudem dürfte die konzerneigene Abbausparte erneut einen Milliarden-Verlust ausweisen.

Die Bank hatte vor allem den Abbau von problematischen Immobilien- und Schiffskrediten beschleunigt. Ende September hatte die Abwicklungssparte, zu der auch Staatsanleihen gehören, noch Anlagen über 124 Milliarden Euro in den Büchern, 18 Prozent weniger als zu Jahresbeginn.

Damit hatte die Bank nach neun Monaten bereits ihr Jahresziel, den Bestand unter 125 Milliarden Euro zu drücken, übertroffen. Dabei spielten ihr auch die niedrigen Zinsen und die Jagd von Investoren nach aussichtsreichen Anlagen in die Karten.

Die hohen Risiken in diesen Bereichen hatten Anleger lange Zeit von der Commerzbank ferngehalten. Doch mittlerweile haben sie wieder Vertrauen gefasst: Seit dem Tiefststand Anfang Juli 2013 von 5,79 Euro hat sich der Wert der Aktie mehr als verdoppelt.

Unter anderem scheint sich der Umbau des Privatkundengeschäfts auszuzahlen. „2013 war ein echter Schritt nach vorne“, hatte Privatkundenvorstand Martin Zielke Ende Dezember der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX gesagt. „Wir sind gewachsen und haben die Wettbewerbssituation verbessert. Zudem ist das operative Ergebnis besser als erwartet.“ 2016 will die Commerzbank insgesamt wieder nachhaltig profitabel sein.