Commerzbank prüft weitere Einsparungen
Frankfurt/Main (dpa) - Angesichts sinkender Einnahmen will die Commerzbank weiter sparen. Dabei geht es um mögliche Auslagerungen im Bereich Finanzen, zu dem etwa die Buchhaltung gehört.
„Im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung der Geschäftsprozesse plant die Commerzbank Umstrukturierungen im Bereich Finance“, sagte ein Sprecher und bestätigte damit einen Bericht des „Handelsblatts“. Dem Sprecher zufolge hat der Konzern bereits Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen. Wie viele Stellen betroffen sein könnten, ist offen. Laut „Handelsblatt“ könnten es mehrere hundert sein.
Erst vor einem Jahr hatte der Vorstand ein hartes Sparprogramm durchgesetzt, das den Abbau von konzernweit 5200 Stellen vorsieht. Ende März hatte die Commerzbank knapp 52 000 Vollzeitbeschäftigte, gut 2000 weniger als ein Jahr zuvor.
Das in der Finanzkrise vom Staat gerettete Institut befindet sich seit langem auf Schrumpfkurs. Das Geldhaus trennt sich von als riskant angesehenen Geschäftsbereichen wie der Finanzierung von Gewerbeimmobilien, Schiffen und Staaten. Dadurch verliert es Einnahmen.
Auch beim Branchenprimus Deutsche Bank droht eine neue Sparwelle. Am Freitag hatte das „Handelsblatt“ berichtet, der Vorstand wolle die Kosten zusätzlich um bis zu 2,5 Milliarden Euro drücken. Die Bank wollte sich dazu nicht äußern.
Zugleich berichtete das „Handelsblatt“, die Finanzaufsicht Bafin habe der Commerzbank im vergangenen September wegen Mängeln bei der IT-Sicherheit schlechte Noten erteilt. Dabei sei es insbesondere um die Frage gegangen, wer wann auf welche Prozesse und Daten zugreifen könne. Die Bank wollte dies nicht kommentieren. In Finanzkreisen hieß es, Kunden sei kein Schaden entstanden, die Mängel seien abgestellt worden. Es gebe keinen Prüfbericht, bei dem nicht Mängel auftauchten.