Cordes wirft bei der Metro das Handtuch

Vorstandschef wird seinen Ende 2012 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Er stand unter Beschuss.

Düsseldorf. Der Vorstandschef des größten deutschen Handelskonzerns Metro, Eckhard Cordes, gibt nach wochenlangem Machtkampf seinen Posten auf. Er stehe für eine Vertragsverlängerung nicht mehr zur Verfügung, weil die nötige Vertrauensbasis fehle, teilte der 60-Jährige gestern in Düsseldorf mit. Immer wieder sei über seinen Rücktritt spekuliert worden, klagte er.

Sein Vertrag läuft offiziell zum 31. Oktober 2012 aus, er dürfte das Unternehmen jedoch deutlich früher verlassen. Der ehemalige Daimler-Manager steht seit 2007 an der Metro-Spitze. Aktionärsschützer forderten am Sonntag eine schnelle Klärung der Nachfolge.

Es sei eine „schwierige Entscheidung“ für ihn gewesen, teilte Cordes mit. „Allerdings bin ich (. . .) zu dem Schluss gekommen, dass eine vertrauensvolle Basis für einen Verbleib an der Spitze der Metro nicht mehr gegeben ist.“

Cordes stand von mehreren Seiten unter Beschuss. Aus Sicht der Anteilseigner hatte Cordes wichtige Ziele nicht umsetzen können. Dazu gehörten der geplante Verkauf der Warenhauskette Galeria Kaufhof sowie der SB-Warenhäuser Real. Zudem halbierte sich der Kurs der Aktie seit Jahresanfang bis heute auf unter 30 Euro je Aktie.

Bei der Elektronikfachmarktkette Media-Saturn, einst eine Perle im Konzern, führte Cordes mit dem Minderheitsaktionär Erich Kellerhals einen Dauerstreit um dessen Vetorecht. Die Fehde beschäftigt inzwischen auch die Gerichte. Media-Saturn geriet zudem in wirtschaftliche Schwierigkeiten und schrieb im zweiten Quartal erstmals rote Zahlen. dpa

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