Credit Suisse stärkt die Eigenkapitalbasis

Zürich (dpa) - Nach scharfer Kritik durch die Schweizer Nationalbank (SNB) stärkt die Credit Suisse ihre Eigenkapitaldecke.

Insgesamt soll Kapital in Höhe von 15,3 Milliarden Franken (12,74 Milliarden Euro) beschafft werden, teilte Credit Suisse (CS) am Mittwoch bei der Bekanntgabe der Zahlen für das zweite Quartal mit. Zugleich will die CS kräftig sparen. Wie viele Arbeitsplätze das kosten könnte, wurde zunächst nicht gesagt. Im zweiten Quartal machte die CS einen Reingewinn von 788 Millionen Franken.

Im Rahmen „sofortiger Maßnahmen“ will die global tätige Credit Suisse 8,7 Milliarden Franken in den hauseigenen Sparstrumpf stecken. Insgesamt soll die Eigenkapitalquote bis Ende des Jahres auf 9,4 Prozent erhöht werden. Damit folgt die als systemrelevant geltende CS („Too big to fail“) auch den Basel-III-Vorgaben durch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). Sie sehen als Schutzmaßnahme gegen eine neue Finanzkrise die Erhöhung des Eigenkapitalanteils bei den international wichtigsten Banken auf mindestens zehn Prozent bis 2018 vor.

Credit-Suisse-Chef Brady Dougan kündigte in Zürich zugleich weitere Sparmaßnahmen im Umfang von einer Milliarde Franken an. Das bisherige Ziel von zwei Milliarden Franken Kosteneinsparungen sei bereits frühzeitig erreicht worden. Das zusätzliche Sparziel solle bis Ende 2013 umgesetzt werden. Wie viele Jobs dafür eventuell gestrichen werden müssten, wurde nicht gesagt. Um eine Größenordnung zu geben, verwies Dougan darauf, dass im Zuge der bisherigen Kostensenkung bei der CS um zwei Milliarden Franken 2500 Stellen gestrichen wurden.

Die Schweizer Nationalbank lobte die Maßnahmen der CS. Damit werde in einem für das internationale Bankensystem besonders herausfordernden Umfeld die Widerstandsfähigkeit der CS deutlich gestärkt, erklärte die SNB. Die Credit Suisse war im Juni im SNB-Bericht zur Finanzstabilität der Schweiz wegen einer deutlich zu geringen Kapitalbasis öffentlich angezählt worden.

Für das zweite Quartal bilanzierte die CS einen Vorsteuergewinn von 1,1 Milliarden Franken sowie einen Reingewinn von 788 Millionen Franken - rund 20 Millionen Franken mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Aktionäre müssen sich damit zufriedengeben, dass Dividenden bis auf weiteres nur in Form von CS-Anteilsscheinen gezahlt werden. Dividenden in bar werde es erst wieder geben, nachdem die Bank ihre Kapitalbasis auf das angestrebte Niveau gebracht habe.