Credit Suisse wieder mit Gewinn
Zürich (dpa) - Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat dank eines wieder erstarkten Investmentbankings im ersten Quartal die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft.
Unter dem Strich verdiente der Deutsche-Bank-Konkurrent nach eigenen Angaben 44 Millionen Franken (36,6 Mio Euro). Analysten hatten mit einem weiteren Verlust gerechnet. Die Bank war im vergangenen Quartal angesichts der Turbulenzen an den Kapitalmärkten tief in die roten Zahlen gestürzt. Im ersten Quartal 2011 hatte Credit Suisse noch 1,1 Milliarden Franken verdient.
Vorstandschef Brady Dougan sprach von einem guten Start ins Jahr: „Wir haben von den verbesserten Marktbedingungen profitiert.“ Bei der weiteren Entwicklung ist er aber vorsichtig. So sei der April angesichts der wieder zunehmenden Sorgen an den Kapitalmärkten nicht so gut gelaufen. Sein Institut sei aber auf neuerliche Schwankungen vorbereitet.
Vor allem das zuletzt enttäuschende Investmentbanking überraschte im ersten Quartal mit einem Vorsteuergewinn von fast einer Milliarde Franken positiv. Das waren zwar 27 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im Schlussviertel 2011 hatte die Sparte aber fast 1,5 Milliarden Franken Verlust gemacht. Gerade das Geschäft mit Anleihen lief wieder besser, blieb allerdings noch deutlich unter dem Rekordwert des ersten Quartals 2011.
Auch im Privatkundengeschäft legte die Bank im Vergleich zum schwachen Vorquartal deutlich zu, blieb mit einen Vorsteuergewinn von 625 Millionen Franken aber noch ein Drittel unter dem Vorjahresergebnis. Die Vermögensverwaltung baute ihren Vorsteuergewinn um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 250 Millionen Franken aus. Darin enthalten ist auch ein Gewinn von 178 Millionen Franken aus dem Verkauf der Anteile an dem Vermögensverwalter Aberdeen Asset Management.
So konnte die Bank auch die anfallenden Kosten für die Bonuszahlungen an ihre Manager von gut einer halben Milliarde Franken und einen Verlust von gut 1,5 Milliarden Franken bei der Neubewertung der eigenen Schulden wettmachen.
Besser als erwartet kommt das Sparprogramm aus Sicht des Unternehmens voran. Dougan erklärte, dass in diesem Jahr die Kosten bereits um 1,5 Milliarden Franken statt um die erwarteten 1,2 Milliarden gedrückt werden könnten. Er hatte im November angekündigt, mindestens 3500 Stellen zu streichen. So will der US-Manager bis Ende 2013 die Kosten um zwei Milliarden Franken senken. Er fährt vor allem das schwankungsanfällige Investmentbanking herunter und baut die Vermögensverwaltung um.