Dänen sagen Einkaufstourismus nach Deutschland den Kampf an

Kopenhagen (dpa) - Dänemarks Regierung macht zum 1. Juli Limonaden und Bier billiger, um die Masseneinkäufe eigener Bürger im benachbarten Deutschland zu bremsen.

Finanzminster Bjarne Corydon sagte am Montag im Rundfunksender DR, die von einer breiten Parlamentsmehrheit getragen Abgabensenkungen sollten dem dänischen Einzelhandel nördlich der Grenze einen „kräftigen Wachstumsschub“ bringen.

Wegen der hohen Besteuerung zuckerhaltiger Getränke sowie auch von Bier decken die Bewohner grenznaher dänischer Bezirke ihren Bedarf überwiegend südlich der Grenze in Schleswig-Holstein. Nach Schätzungen der Industrie- und Handelskammer werden pro Jahr im nördlichsten Bundesland 800 Millionen Euro bei diesem Grenzhandel umgesetzt.

Durch die Verminderung der Abgaben in zwei Schritten wird ab 2014 eine dänische 1,5-Liter-Flasche Cola drei Kronen (40 Cent) billiger. Bei Bier ist die Abgabenminderung deutlich geringer. Das früher massive dänisch-deutsche Preisgefälle bei Alkohol ist in den letzten Jahren schrittweise geschrumpft, während die hohe Besteuerung zuckerhaltiger Sprudel in dänischen Supermärkten massiv teurer macht. als südlich der Grenze.

Die Mitte-Links-Regierung von Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt präsentiert die Abgabensenkungen auf Sprudel und Bier als Teil eines umfassenden „Wachstumsplans“ zur Ankurbelung der dänischen Konjunktur. Hinzu kommen unter anderem die Senkung der Gewerbesteuer, Steuerbegünstigungen für Wohnungs- und Hausrenovierungen sowie für dienstliche Hotelübernachtungen und vermehrte staatliche Infrastruktur-Investitionen.

Einnahmeausfälle für die Staatskasse durch diese Maßnahmen sollen auch durch Kürzungen bei der Sozialhilfe sowie den staatlichen Leistungen für Studenten ausgeglichen werden.