Dax bricht Erholung ab: Kursrutsch wegen Ukraine-Krise
Frankfurt/Main (dpa) - Der Ukraine-Konflikt dürfte die Anleger auch in der neuen Woche in Atem halten. Am Freitag unterbrach der Dax seine Erholung der vergangenen Tage. Sorgen um eine Eskalation in der Ukraine-Krise hatten den deutschen Leitindex am Nachmittag schlagartig ins Minus rutschen lassen.
Am Ende stand ein Verlust von 1,44 Prozent auf 9092,60 Punkte zu Buche. Auf Wochensicht legte der Index dennoch um 0,92 Prozent zu.
Der rasante Kurssturz am Freitagnachmittag zeige, wie fragil die jüngste Erholung sei, hieß es am Markt. Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner sagte: „Die politische Unsicherheit ist plötzlich zurück.“
Kritisch beurteilte Analyst Andreas Hürkamp von der Commerzbank die Perspektiven für den Dax. So würden in den kommenden Wochen mehr und mehr Firmen - wie zuletzt bei Adidas und Henkel - angesichts der Ukraine-Krise auf ein schwächeres Russlandgeschäft hinweisen. Vor diesem Hintergrund dürfte der Dax noch einige Zeit unter Druck bleiben.
Schwache Konjunkturdaten schüren unterdessen Hoffnungen, dass die Notenbanker die Geldschleusen weit offen lassen und damit die Konjunktur stützen. Auch in der neuen Woche dürften Spekulationen um die Ausrichtung der Geldpolitik die Kapitalmärkte maßgeblich beeinflussen, schrieb Analystin Claudia Wendt von der Landesbank Helaba.
Von Donnerstag an findet in dem entlegenen Tal Jackson Hole in den Bergen Wyomings das traditionelle Wirtschaftssymposium statt, auf dem neben der Chefin der US-Notenbank (Fed), Janet Yellen, am Donnerstag und EZB-Präsident Mario Draghi am Freitag noch die Notenbankgouverneure der Bank of Japan, der Bank of England und der brasilianischen Notenbank sprechen. Vor allem am Donnerstag stehen zudem eine ganze Reihe an Konjunkturdaten auf der Agenda.
Mit dem Auslaufen der Berichtssaison sind von Unternehmenszahlen kaum Impulse zu erwarten. Am Dienstag legt der Autovermieter Sixt Halbjahreszahlen vor, es folgen zur Wochenmitte der Spezialist für Außenwerbung Ströer und am Donnerstag die Fluggesellschaft Air Berlin sowie die Sendergruppe RTL Group.