Dax erholt sich etwas von Rücksetzer zum Jahresbeginn
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat sich am Freitag etwas von seinem Rücksetzer zum Jahresbeginn erholt. Als Kursstütze sah Händler Toby Morris vom Broker CMC positive Nachrichten aus Südeuropa.
Zum Schluss notierte der deutsche Leitindex 0,37 Prozent höher bei 9435,15 Punkten. Tags zuvor hatte er zum Auftakt bei 9620,93 Punkten ein Rekordhoch markiert, war dann aber um mehr als anderthalb Prozent abgerutscht. Für die feiertagsbedingt verkürzte Handelswoche ergab sich ein Minus von 1,61 Prozent.
Der MDax, der am Donnerstagmorgen kurzzeitig ebenfalls einen Bestwert markiert hatte, gewann am Freitag 0,62 Prozent auf 16 618,87 Punkte. Der Technologieindex TecDax zog um 1,40 Prozent auf 1182,99 Punkte an. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es am Freitag um 0,47 Prozent auf 3074,43 Punkte hoch. Auch die Indizes in Paris und London legten zu. In New York stand der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende knapp im Plus.
Marktstratege Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital betonte, dass die allgemeine Stimmung trotz schwacher Daten aus China optimistisch bleibe. Gregor Kuhn von IG zufolge „nutzen die ersten Anleger den Abverkauf vom Donnerstag bereits, um wieder einen Fuß in die Tür zu bekommen“. Die jüngste Entwicklung sollte angesichts des dünnen Handelsvolumens aber nicht überbewertet werden.
In Spanien war die Arbeitslosenzahl im vergangenen Monat so stark gesunken wie seit Juni 2013 nicht mehr. Die Rendite auf spanische Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit erreichte im freien Handel am sogenannten Sekundärmarkt den tiefsten Stand seit März 2010. Zudem war Italiens Inflationsrate im Dezember auf den niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren gefallen. Derweil belegte der vom Logistikverband CFLP ermittelte Einkaufsmanagerindex, dass der Dienstleistungssektor Chinas im Dezember wohl erneut an Schwung verloren hat.
Zu den Favoriten im Dax zählten mit dem Spezialchemiekonzern Lanxess und dem Düngemittelproduzenten K+S die beiden größten Verlierer des vergangenen Jahres. Nun legten die Papiere um 1,65 beziehungsweise 2,20 Prozent zu. Am Index-Ende fielen die Titel der Commerzbank um 1,61 Prozent. Im zweiten Halbjahr 2013 waren die Papiere des Finanzinstituts noch um rund 75 Prozent in die Höhe geschnellt.
Die Aktien der Lufthansa verteuerten sich um 1,58 Prozent, nachdem die Fluggesellschaft mitgeteilt hatte, der Streik von Beschäftigten in Paris habe kaum Auswirkungen auf den Flugverkehr. Dagegen litten die Aktien von Rückversicherern unter einem weiteren Bericht über schwächere Versicherungsprämien. So sanken die Titel von Munich Re um 1,34 Prozent und die von Hannover Rück um 0,15 Prozent.
An der MDax-Spitze zogen die Aktien von Wacker Chemie um 5,70 Prozent auf 84,56 Euro an. Am Vormittag hatten die Papiere des Polysiliziumherstellers bei 85,35 Euro den höchsten Stand seit Februar 2012 erreicht. Der mittlerweile vierwöchige Preisanstieg beim für die Solarindustrie wichtigen Rohstoff Polysilizium treibe auch die Wacker-Aktien an, sagte ein Händler.
Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,65 Prozent am Vortag auf 1,64 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 132,16 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,03 Prozent auf 139,10 Punkte. Der Euro sank auf 1,3608 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,3634 (Donnerstag: 1,3658) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,7335 (0,7322) Euro gekostet.