Dax geht erstmals über 10 000 Punkten aus dem Tag

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Pfingstmontag erstmals in seiner Geschichte über 10 000 Punkten aus dem Handel gegangen. Er schloss 0,21 Prozent höher bei 10 008,63 Zählern.

Der MDax mittelgroßer Werte stieg im Tagesverlauf bis auf ein Rekordhoch bei 17 164 Punkten und endete 0,10 Prozent höher bei 17 146,92 Punkten. Der TecDax legte um 0,55 Prozent auf 1324,70 Punkte zu. Er ging auf dem höchsten Stand seit dreizehneinhalb Jahren aus dem Handel.

Robuste Wirtschaftsdaten aus Asien hätten die Börsen zum Wochenauftakt weiter unterstützt, sagten Marktteilnehmer. Japans Wirtschaft war im ersten Quartal stärker gewachsen als gedacht und in China waren die Ausfuhren im Mai unerwartet kräftig gestiegen. Marktanalyst Chris Beauchamp vom Londoner Broker IG sprach aber von einem ereignisarmen Handelstag, an dem die Börsen nach ihrer jüngsten Rekordjagd einen Gang zurück geschaltet hätten. Nach den Beschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB) in der Vorwoche und dem Arbeitsmarktbericht aus den USA seien die Märkte heißgelaufen und aus seiner Sicht auf ein ungemütlich hohes Niveau geklettert.

Im Dax kristallisierte sich angesichts der dünnen Nachrichtenlage kein klarer Branchentrend heraus: Tagessieger waren die Aktien von ThyssenKrupp, die um 1,96 Prozent auf 22,12 Euro zulegten. Finanzwerte knüpften an ihre gute Entwicklung der vergangenen Handelstage im Kielwasser der EZB-Maßnahmen an. Commerzbank-Titel gewannen 1,67 Prozent auf 12,495 Euro, die Anteile am Versicherer Allianz kletterten um 0,93 Prozent nach oben. Als Vertreter anderer Branchen folgten die Lufthansa-Aktie mit einem Aufschlag von 0,86 Prozent und Adidas-Papiere mit plus 0,84 Prozent.

Am Ende des Leitindex das gleiche Bild: Die rote Laterne im Dax hielten die Papiere des Kali- und Salzherstellers K+S mit einem Abschlag von 1,27 Prozent auf 24,905 Euro. Aus dem Autosektor büßten Conti-Papiere 0,54 Prozent ein. Auch die Fahrzeughersteller zählten ungeachtet einer positiven Branchenanalyse das Analysten von JPMorgan zu den Verlierern. BMW-Titel gaben 0,32 Prozent ab.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,33 Prozent auf 3305,26 Punkte hoch. Das ist der höchste Stand seit September 2008. Auch die nationalen Indizes in Paris und London legten zu. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Börsenschluss 0,22 Prozent höher und damit auf einem Rekordhoch.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,09 (Freitag: 1,10) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 136,14 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,19 Prozent auf 145,37 Punkte. Der Euro fiel auf 1,3592 US-Dollar. Den Referenzkurs hatte die EZB auf 1,3608 (1,3642) Dollar gesetzt, der Dollar kostete 0,7349 (0,7330) Euro.