Börse in Frankfurt Dax geht zum Wochenschluss die Kraft aus
Frankfurt/Main (dpa) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich nach der Erholung der vergangenen Tage zum Wochenschluss zurückgehalten.
Die Entspannung im Atomstreit zwischen den USA und Nordkorea sowie gute Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt reichten nicht aus, um den Dax nachhaltig über 12 400 Punkte zu hieven. Der Dax schloss am Freitag mit einem Minus von 0,07 Prozent auf 12 346,68 Punkte. Auf Wochensicht stieg er um rund dreieinhalb Prozent.
Für den Index der mittelgroßen Werte MDax ging es am Freitag indes um 0,29 Prozent auf 26 124,89 Punkte nach oben und der Technologiewerte-Index TecDax rückte um 1,28 Prozent auf 2692,43 Punkte vor.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,21 Prozent auf 3420,54 Zähler. An den Börsen in Paris und London ging es ebenfalls moderat nach oben. An der Wall Street notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss mehr als 1 Prozent im Plus.
Die verfeindeten USA und Nordkorea wollen bei einem historischen Gipfeltreffen über eine Lösung des Atomkonflikts sprechen. Zudem hatte die US-Wirtschaft im Februar mehr Stellen als erwartet geschaffen, während die Löhne und Gehälter nicht so deutlich gestiegen waren wie gedacht. Das milderte ein wenig die jüngst hochgekochten Sorgen vor einem schnellen Anstieg der Inflationsrate, die die US-Notenbank zu raschen Zinserhöhungen zwingen könnte. Zu hohe Zinsen können aber auf Aktienkurse drücken, da Anlagealternativen wie das klassische Sparbuch an Attraktivität gewinnen.
Thema bleibt die Einführung von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium durch die USA. Diese Entwicklung hatte zuletzt Befürchtungen eines internationalen Handelskonflikts mit einer zunehmenden Abschottung einzelner Staaten geweckt.
Unter den Favoriten im Dax waren die Aktien des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA, die sich mit einem Plus von rund 1 Prozent nach der jüngsten Talfahrt weiter stabilisierten. Die Aktien der Lufthansa sackten als Schlusslicht um 5,61 Prozent ab. Anleger reagierten enttäuscht über die im Februar stagnierende Entwicklung der Ticketpreise der Fluggesellschaft.
Im MDax knickten Salzgitter-Papiere um 5,71 Prozent ein, nachdem Analyst Rochus Brauneiser von Kepler Cheuvreux seine Kaufempfehlung gestrichen hatte. Angesichts der Strafzölle auf Stahlimporte in den USA sei Salzgitter als reiner Exporteur klar im Nachteil im Vergleich zu denjenigen europäischen Herstellern, die auch in den USA produzierten, erklärte der Experte.
Die Aktien von Borussia Dortmund verloren als Schlusslicht im Kleinwerteindex SDax 5,52 Prozent. Beim 1:2 gegen Österreichs Serienmeister FC Salzburg hatte sich der Bundesligist in einer erschreckend schwachen Form präsentiert. Nun steht das Team des österreichischen Fußball-Lehrers Peter Stöger schon im Achtelfinale vor dem Europa-League-Knockout.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,46 Prozent am Vortag auf 0,44 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 139,46 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,15 Prozent auf 156,97 Punkte nach.
Der Euro notierte zuletzt bei 1,2323 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2291 (Donnerstag: 1,2421) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8136 (0,8051) Euro gekostet.