Dax schafft drittes Wochenplus in Folge
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Aktienmarkt hat wieder den Vorwärtsgang eingelegt.
„Mit einer starken ersten Wochenhälfte und seiner kurzen Atempause hat der Dax die Basis gelegt für einen weiteren Anstieg“, sagte Analyst Uwe Eilers von Geneon Vermögensmanagement. Es setze sich die Erkenntnis durch, dass Aktien fundamental gesehen zu günstig seien.
Der Leitindex ging 0,74 Prozent höher bei 9824,17 Punkten ins Wochenende. Auf Wochensicht verzeichnete der Dax damit ein Plus von 3,27 Prozent. Er legte die dritte Woche in Folge zu und erholte sich dabei um fast 10 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Aktien gewann am Freitag 0,71 Prozent auf 19 781,27 Punkte. Der Auswahlindex für Technologiewerte, der TecDax, stieg um 0,24 Prozent auf 1653,57 Punkte.
Die Hürde von 9900 Punkten habe sich aber erst einmal als zu hoch herausgestellt, sagte Experte Daniel Saurenz vom Analysehaus Feingold Research mit dem Blick auf die jüngste Erholung. Im Fokus der Börsianer hatte am Nachmittag der Arbeitsmarktbericht aus den USA gestanden.
Tagessieger im Dax war die Lufthansa-Aktie, die mit einem Plus von 4,24 Prozent an ihre steile Erholungsbewegung der vergangenen Tage anknüpfte. Zeitweise glich das Papier seine Kursverluste seit Jahresbeginn aus und schraubte das Plus der vergangenen drei Wochen auf über 18 Prozent. Dabei droht eine millionenschwere Zivilklage von Hinterbliebenen des Germanwings-Absturzes gegen die Flugschule der Lufthansa in Arizona/USA.
Die Vorzugsaktie von Volkswagen gewann 4,18 Prozent. Der Autokonzern kündigte an, seine im Zuge des Abgas-Skandals verschobene 2015er-Bilanz am 28. April zu präsentieren. Ein Händler wertete dies als positives Signal an den Markt, dass bei VW mit Blick auf die Auswirkungen der Diesel-Affäre zumindest eine gewisse Planungssicherheit herrsche.
Zudem hatte die Deutsche Börse Veränderungen im Dax bekannt gegeben. Das Medienunternehmen ProSiebenSat.1 steigt noch vor Ostern in die erste Börsenliga auf. Es wird im Dax die Aktien des Salz- und Düngerherstellers K+S ersetzen, die ihrerseits in den MDax absteigen.
Skeptische Analystenkommentare belasteten die Titel von Axel Springer, die am MDax-Ende 2,49 Prozent einbüßten. Die Titel des Dax-Aufsteigers ProSiebenSat.1 verloren 1,20 Prozent. Im Dax hielten die Papiere von Deutsche Börse mit einem Minus von etwas mehr als 2 Prozent die rote Laterne. Dabei hatte sich der Londoner Börsenbetreiber LSE vor der geplanten Übernahme durch den Betreiber des Frankfurter Handelsplatzes mit seinen Zahlen eigentlich in guter Verfassung präsentiert. Das LSE-Papier sackte nach dem jüngsten Höhenflug in London aber auch ab.
Der EuroStoxx-50-Index gewann 0,81 Prozent auf 3037,35 Punkte. Der Leitindex der Eurozone legte damit die dritte Woche in Folge zu - seit vergangenem Freitag um fast 4 Prozent.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,08 (Vortag: 0,09) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 142,14 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,51 Prozent auf 164,85 Punkte. Der Eurokurs knüpfte an seine Aufwärtsbewegung an und kletterte über 1,10 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs noch auf 1,0970 (1,0901) US-Dollar fest gesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9116 (0,9173) Euro.