Dax schließt wieder über 9200 Punkten
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Mittwoch gestützt von positiv aufgenommenen US-Konjunkturdaten wieder über 9200 Punkten geschlossen.
Zwischenzeitliche Verluste machte der deutsche Leitindex wett - zum Handelsschluss stand er 0,10 Prozent höher bei 9202,07 Punkten und damit wieder über der viel beachteten Marke von 9200 Punkten. Am Dienstag war er etwas von seinen zu Wochenbeginn markierten Rekordständen zurückgefallen. Für den MDax ging es am Mittwoch hingegen um 0,09 Prozent auf 16 191,57 Punkte bergab. Der TecDax verlor 0,63 Prozent auf 1139,15 Punkte.
Marktanalyst Kornelius Barczynski vom Broker GKFX sah die im Oktober gegenüber dem Vormonat leicht gesunkenen US-Verbraucherpreise als Beleg, dass die Inflation stabil bleibe. Entsprechend sähen die Märkte von der Inflationsseite keinen Bedarf für die US-Notenbank Fed, die expansive Geldpolitik zur Stützung der Wirtschaft zu drosseln.
Bei den Einzelwerten stand ThyssenKrupp im Fokus. Die Aktien des Industrie- und Stahlkonzerns rutschten nach einem freundlichen Auftakt um 1,62 Prozent auf 19,085 Euro ab. Damit waren sie Schlusslicht im Dax. Zunächst hatte die Nachricht gestützt, dass die Essener wegen „exklusiver Verhandlungen“ über einen möglichen Verkauf des US-Werks in Alabama ihre für diesen Donnerstag geplante Zahlenvorlage auf den 2. Dezember verschieben. Die Gespräche, die laut ThyssenKrupp den Abschluss eines langfristigen Liefervertrags für das Stahlwerk in Brasilien (CSA) beinhalten, deuteten aber darauf hin, dass der Konzern dieses behalten müsse, sagte ein Händler.
Dagegen ging es für die Papiere von Metro dank Überlegungen für einen Börsengang seiner russischen Großmärkte um 2,39 Prozent nach oben, was den zweiten Platz im MDax bedeutete. Bereits am Vortag hatten entsprechende Berichte die Aktie des Handelskonzerns angetrieben. Nun äußerten sich etliche Analysten positiv.
Außerhalb der großen Indizes verloren die Aktien von Borussia Dortmund 4,57 Prozent. Die Verletzung von Abwehrspieler Mats Hummels im Länderspiel gegen England hatte die Titel des Fußballvereins unter Druck gesetzt. Analyst Marcus Silbe von Close Brothers Seydler Research sagte, einige Anleger hegten bezüglich des am Samstag anstehenden Spiels gegen den FC Bayern Bedenken und befürchteten wegen der Verletzungen wichtiger Abwehrspieler eine Niederlage. Für die Investoren sei der Fußballgipfel am Wochenende bereits das „gefühlte Endspiel um die deutsche Meisterschaft“.
Der EuroStoxx 50 schloss 0,06 Prozent tiefer bei 3047,32 Punkten. Auch die Börsen in Paris und London gaben leicht nach. In New York stand der Dow Jones Industrial zum Handelsende in Europa 0,08 Prozent höher.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,38 Prozent am Vortag auf 1,42 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,11 Prozent auf 133,96 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,02 Prozent auf 141,36 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel und notierte zuletzt bei 1,3454 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) denkt laut Kreisen über eine Senkung des Einlagensatzes in den negativen Bereich nach. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3527 (Dienstag: 1,3502) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7393 (0,7406) Euro.