Dax wegen US-Haushaltsstreit im Minus

Frankfurt/Main (dpa) - Die stockenden US-Haushaltsverhandlungen haben dem Dax am letzten Handelstag vor dem Weihnachtsfest einen Dämpfer verpasst.

Für den Leitindex ging es am Freitag um 0,47 Prozent nach unten auf 7636,23 Punkte. Auf Wochensicht verbuchte das Barometer aber ein Plus von 0,52 Prozent. Es war zugleich die fünfte Gewinnwoche hintereinander. Der MDax sank am Freitag um 0,62 Prozent auf 11 994,32 Punkte. Der TecDax gab um 0,41 Prozent auf 835,99 Punkte nach.

Der Dax gerate wegen des nicht enden wollenden Streits um das US-Budget in die Bredouille, sagte Marktexperte Gregor Kuhn vom Broker IG. Eine Einigung vor den Weihnachtstagen dürfte vom Tisch sein, nachdem ein Kompromissvorschlag seitens John Boehner, dem republikanischen Sprecher des US-Repräsentantenhauses, bereits in den eigenen Reihen blockiert wurde. Darüber hinaus rückte die europäische Schuldenkrise einmal mehr stärker ins Blickfeld, nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit Zyperns erneut gesenkt hatte.

Der große Verfall an den Terminmärkten, der sogenannte Hexensabbat, indes wirkte sich Händlern zufolge kaum auf die Kurse aus. Vom „großen Verfall“ sprechen Börsianer dann, wenn der letzte Handelstag aller vier Derivate-Typen, also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien, auf den gleichen Tag fällt.

Finanzwerte litten besonders unter dem festgefahrenen Haushaltsstreit in den USA. So verloren die Aktien der Deutschen Bank 1,61 Prozent und die der Commerzbank 3,41 Prozent. Die Papiere von Adidas hielten sich im Dax mit einem Plus von 0,19 Prozent im oberen Drittel. Der US-Konkurrent Nike war im zweiten Geschäftsquartal auf Wachstumskurs geblieben und dies hat Börsianern zufolge auch den Papieren der Herzogenauracher geholfen.

Die Infineon-Titel waren nach einem positiven Analystenkommentar von JPMorgan lange Zeit der beste Dax-Wert, gaben ihre Gewinne dann aber vollständig ab und verbuchten zum Handelsende ein Minus von 0,02 Prozent.

Die im TecDax gelisteten Papiere von SMA Solar zogen nach einem Zukauf in China um 3,69 Prozent an. Commerzbank-Analystin Lauren Licuanan sieht die Transaktion positiv, da der hessische Solartechnikhersteller auf diesem Wege einen Fuß in den chinesischen Markt und die Vertriebskanäle bekomme.

Der EuroStoxx 50 verlor 0,27 Prozent auf 2 651,09 Punkte. In Paris und London schlossen die Börsen ebenfalls mit moderaten Abschlägen. Am US-Aktienmarkt stand der Dow Jones zum europäischen Börsenschluss mit etwas über einem Prozent im Minus.

Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,10 Prozent am Vortag auf 1,08 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 134,68 Punkte. Der Bund Future legte um 0,34 Prozent auf 144,81 Punkte zu. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3209 (Donnerstag: 1,3246) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7571 (0,7549) Euro.