Dekabank treibt Umbau voran
Frankfurt/Main (dpa) - Die Dekabank treibt nach einem soliden Geschäftsjahr den Umbau zum Rundumversorger für seine Eigentümer, die Sparkassen, voran.
„Wir sehen unseren Auftrag klar umrissen als gemeinsames Wertpapierhaus der Sparkassen. Da haben wir hinreichend Potenzial, was weiteres Wachstum anbetrifft“, sagte der seit November amtierende Vorstandsvorsitzende des Sparkassen-Dienstleisters, Michael Rüdiger.
Das Institut wolle seine Produkte nicht nur ins Regal stellen, sondern sich „in Beratungs- und Investmentprozesse der Sparkassen mit einbringen“, erklärte Rüdiger. Im Zuge dessen sollen die Deka-Aktivitäten in vier Geschäftsfeldern gebündelt werden: Kapitalmarkt und Finanzierung sowie Wertpapier und Immobilien.
Punkten will der Fondsanbieter mit seinen 4040 (Vorjahr: 3957) Mitarbeitern auch außerhalb der Sparkassenorganisation: Das Geschäft mit institutionellen Investoren wie Versicherungen, Pensionskassen und Stiftungen soll intensiviert werden - eine Konkurrenz zu den Landesbanken. Neue Angebote schweben Ex-Credit-Suisse-Manager Rüdiger zudem in der Vermögensverwaltung für reiche Sparkassen-Kunden vor.
Im vergangenen Jahr machte die Dekabank trotz weiterer Rückschläge im Fondsgeschäft wieder mehr Gewinn. Das wirtschaftliche Ergebnis stieg auf 519,3 Millionen Euro. Im Vorjahr war diese Kernkennzahl, die Erträge minus Aufwendungen misst, im Vergleich zum Rekordjahr 2010 um fast 60 Prozent auf 383,1 Millionen Euro eingebrochen.
2012 profitierte die Deka davon, dass es an den Börsen wieder aufwärtsging. Das Kapitalmarktgeschäft konnte den gesunkenen Provisionsüberschuss ausgleichen. Zudem verdiente die Deka einmal mehr gut daran, dass sie Liquidität an andere Banken verlieh.
Rückflüsse im Fondsgeschäft seien weitgehend gestoppt. Mit 231 Millionen Euro waren die Nettomittelabflüsse deutlich geringer als im Vorjahr, als Anleger unter dem Strich 5,86 Milliarden Euro abzogen.
Im Fondsgeschäft mit - durch die Schuldenkrise verunsicherten - Privatkunden sieht das Institut erste ermutigende Anzeichen, es sei aber noch zu früh von einer Trendwende zu sprechen, sagte Finanzvorstand Matthias Danne. „Für das laufende Geschäftsjahr gehen wir davon aus, dass sich die Rahmenbedingungen für das Fondsgeschäft nicht grundlegend gegenüber der Situation 2012 verändern werden - mit all den Hemmnissen und Widrigkeiten, die wir da gesehen werden.“
Das Management gehe jedoch davon aus, dass „die anderen Geschäftsaktivitäten diese Entwicklung wohl erneut mindestens teilweise kompensieren können“, erklärte Danne. „Für das gesamte Jahr 2013 streben wir ein Ergebnis an, das annähernd auf dem guten Niveau des vorangegangenen Jahres liegt.“