Dertour: Fernreisen in Dollar-Raum werden billiger
Frankfurt/Toledo (dpa) - Fernreisen in den Dollar-Raum werden nach Einschätzung von Dertour-Chef Michael Frese in der gerade angelaufenen Saison deutlich billiger als im Vorjahr.
Grund sei die günstige Relation der US-Währung zum Euro zum Zeitpunkt der in der Branche üblichen Währungs-Absicherungsgeschäfte, erklärte der Manager der zum Rewe-Konzern gehörenden Anbieter Dertour, Meier's Weltreisen und ADAC Reisen anlässlich der Programmvorstellung im spanischen Toledo.
Mit dem Währungsvorteil habe man die Leistungen deutlich günstiger einkaufen können als ein Jahr zuvor, sagte der Touristik-Manager. Die Kunden könnten mit bis zu zehn Prozent günstigeren Hotel-Preisen in Nordamerika, Teilen der Karibik, Mexiko und Mittelamerika rechnen. Die Aussage gelte allerdings nicht für die Flugticketpreise, deren Entwicklung noch unklar sei. Auf den Malediven machten stark steigende Hotelpreise die Währungsvorteile größtenteils zunichte.
Günstiger werde es auch im Vorderen Orient mit einem Minus von etwa 6 Prozent, während in Europa die Preise um etwa 3 Prozent steigen werden, berichtete Frese. Deutlich teurer soll es wegen umgekehrter Währungseffekte in Australien und Neuseeland werden.
Mit einem Umsatz von 1,71 Milliarden Euro hat die Veranstaltergruppe im Geschäftsjahr 2010/2011 (bis 31. Oktober) den Vorjahresumsatz um 125 Millionen Euro (8 Prozent) übertroffen, berichtete Frese. Der Gewinn liege im gleichen Verhältnis zum Umsatz wie in den Vorjahren. Nähere Angaben machte er nicht. 88 Prozent der Reisen seien über die Reisebüros verkauft worden, wobei allerdings der Anteil aus dem Internet deutlich schneller wachse und im Jahresvergleich um 24 Prozent zugelegt habe.
Der Marktführer für Baustein- und Fernreisen habe damit trotz der politischen Unruhen in Nordafrika und den Schwierigkeiten nach dem Atomunfall in Japan das umsatzstärkste Jahr seiner Geschichte erreicht. Im Sommer hatten vor allem die südeuropäischen Mittelmeerländer vom Ausfall der Ziele Ägypten und Tunesien profitiert. Wegen des hohen Fernreise-Anteils sei aber der Winter für die Gruppe im Gegensatz zu anderen Veranstaltern besser gelaufen als der Sommer.
Auch für das gerade angelaufene Jahr ließen die ersten Buchungen auf weiteres Wachstum um drei bis vier Prozent schließen, sagte Frese. Die faktischen Voraussetzungen für ein weiteres starkes Touristikjahr seien angesichts geringer Arbeitslosigkeit sowie steigender Tarifgehälter und Renten hervorragend.