Lufthansa legt Investitionen auf Eis
Frankfurt (dpa) - Wegen des vorläufigen Nachtflugverbots in Frankfurt hat die Frachtfluggesellschaft Lufthansa Cargo umfangreiche Investitionen am größten deutschen Flughafen auf Eis gelegt.
Betroffen sind das geplante neue Abfertigungsgebäude und ein separater Verwaltungstrakt, berichtete die 100-prozentige Tochter der Deutschen Lufthansa AG in Frankfurt.
„Wir haben ein Moratorium verhängt“, hatte ein Sprecher bereits am Mittwochabend der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX gesagt. Die Unsicherheit sei einfach zu groß, ob das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bei seiner anstehenden Entscheidung im kommenden Frühjahr das absolute Nachtflugverbot bestätige oder Ausnahmen zulasse.
Die vor Gericht angegriffene Planfeststellung sieht durchschnittlich 17 Nachtflüge in der Zeit zwischen 23.00 und 05.00 Uhr vor. Bis zur Entscheidung gilt in dieser Zeit ein kurzfristig verhängtes Totalverbot von Starts und Landungen. Aus diesem Grund hat Lufthansa Cargo als nächtlicher Hauptkunde mehrere Frachtflüge verlagert oder gestrichen. Auch für den Sommer plant das Unternehmen sein Angebot ohne Nachtflüge aus Frankfurt.
Eigentlich wollte Lufthansa Cargo bis Ende des Jahrzehnts eine Milliarde Euro in neue Flugzeuge und ein neues Logistikzentrum stecken. Das Frachtzentrum in Frankfurt stammt aus den 1980er Jahren und gilt als veraltet. Nach Angaben des Sprechers sollte mit dem Neubau im Jahr 2013 begonnen werden. Das nun verhängte Moratorium werde sicher zu Verzögerungen führen.
Es sei durchaus vom Nachtflugverbot abhängig, in welchen Dimensionen gebaut werde, sagte der Sprecher. Wegen der zwingenden Verbindung zu den Passagiermaschinen, in denen die Lufthansa etwa die Hälfte ihrer Gesamtfracht transportiert, würde selbst bei einem dauerhaften Nachtflugverbot in Frankfurt eine große Menge umgeschlagen. Das Unternehmen strebt aber die enge Verbindung zu den reinen Frachtmaschinen in Frankfurt an. „Unser langfristiger Plan steht. Wir wollen in Frankfurt wachsen.“