Deutsche Exporte trotzen der Krise

Die deutsche Wirtschaft jubelt: Erstmals wird die Billionen-Marke geknackt. Das gelang nicht einmal im Boomjahr 2008.

Berlin. Die Konjunkturaussichten für die Euro-Zone und für Deutschland haben sich deutlich verschlechtert. Dennoch können sich die Zahlen der deutschen Unternehmen sehen lassen. Ihre Produkte sind im Ausland gefragt wie nie zuvor. Noch im laufenden Jahr werde bei den Exporten die Marke von einer Billion Euro geknackt, teilte der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) mit. An dieser Marke war die deutsche Wirtschaft im Boomjahr 2008 knapp gescheitert.

Nach Angaben des BGA stiegen die Ausfuhren im laufenden Jahr um zwölf Prozent. Für das kommende Jahr prognostiziert BGA-Präsident Anton Börner ein Exportplus von mindestens sechs Prozent auf 1139 Milliarden Euro. Deutsche Ausfuhren machen nach BGA-Angaben derzeit 9,5 Prozent des Welthandels aus. Über allem schwebe jedoch das Damoklesschwert der Schuldenkrise mit der stetigen Gefahr eines Überschwappens auf die Realwirtschaft durch eine Kreditklemme, erklärte Börner.

Seinen Anteil am Welthandel von 9,5 Prozent wird Deutschland 2011 leicht ausbauen. Börner: „Wir verteidigen abermals unser ,angestammtes’ Stück des globalen Kuchens — eine bemerkenswerte Leistung angesichts des Auftretens immer neuer Wettbewerber, die technologisch immer mehr zu uns aufschließen.“

Auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt sieht es weiterhin gut aus: In den Unternehmen gab es im November trotz wachsender Rezessionsängste so viele freie Stellen wie noch nie. Nach einer Flaute im September und Oktober sei die Arbeitskräftenachfrage der Wirtschaft wieder auf Rekordhöhe geklettert, berichtete die Bundesagentur für Arbeit. Der Ausblick: „Die Unternehmen wollen offensichtlich — trotz zahlreicher Unsicherheiten auf den internationalen Finanzmärkten — weiter einstellen“, hieß es. Red