Deutsche Konzerne trotz Schuldenkrise zuversichtlich
Frankfurt/Main (dpa) - Manager deutscher Konzerne blicken trotz Euro-Schuldenkrise zuversichtlicher in die Zukunft als viele ihrer Kollegen im Ausland: Sie wollen neue Mitarbeiter einstellen und rechnen mit steigenden Gewinnen.
Nach einer am Montag veröffentlichten Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young erwarten 41 Prozent der deutschen Manager eine Verbesserung der Weltwirtschaft, 46 Prozent setzen auf weiteres Wachstum in Deutschland. Nur 16 Prozent beurteilen die globalen Konjunkturaussichten skeptisch.
Weltweit überwiegt dagegen der Anteil der Pessimisten mit 37 Prozent. Lediglich 26 Prozent der insgesamt 1100 Befragten blicken zuversichtlich in die Zukunft. Überdurchschnittlich groß ist hierzulande auch die Bereitschaft neue Mitarbeiter einzustellen. 39 Prozent der Firmen wollen die Zahl der Beschäftigten erhöhen.
Damit liegen die deutschen Unternehmen im Ranking der großen Wirtschaftsnationen direkt hinter den Boomländern Indien, Brasilien und China. Der Studie zufolge haben die deutschen Unternehmen in den vergangenen Jahren ihre weltweite Marktposition verbessert und profitieren nun von dem Aufwärtstrend in den Schwellenländern.
Mehr als die Hälfte der deutschen Manager (53 Prozent) erwartet daher steigende Unternehmensgewinne. „Auftragslage und Auslastung sind sehr hoch, ein Einbruch lässt sich aus den vorliegenden Zahlen nicht ablesen“, erklärte Alexander Kron von Ernst & Young bei der Vorstellung der Studie in Frankfurt. Bei einer weiteren Eskalation der Schuldenkrise seien alle optimistischen Prognosen allerdings Makulatur.
Mit Sorge betrachten die Manager bereits, wie die Staatsschuldenkrise immer stärker auf die Banken durchschlägt. In Deutschland rechnen 25 Prozent der Befragten damit, dass es für Unternehmen künftig schwieriger werden wird, von den Banken Geld zu bekommen. Ernst & Young befragte im September weltweit 1100 Manager in Großunternehmen, in Deutschland beteiligten sich 85 Firmen.