Deutsche planen 2015 trotz Krisen mehr Reisen als im Vorjahr
Stuttgart (dpa) - Die Reiselust der Deutschen ist trotz Krisen und Terroranschlägen ungebrochen. Die Deutschen planten, 2015 unterm Strich für mehr Reisen mehr Geld auszugeben.
Das sagte Prof. Martin Lohmann von der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) am Freitag vor der Eröffnung der Reisemesse CMT (17. bis 25. Januar) in Stuttgart. „Die Aussichten sind so gut, wie wir sie noch nicht hatten.“
Die Kriterien Geld, Zeit und Lust - Voraussetzung für die Urlaubsplanung - seien bei 37 Prozent der Befragten einer aktuellen Umfrage zufolge vorhanden. Ein etwas höherer Wert als in den Jahren zuvor. 2014 unternahmen die Deutschen nach vorläufigen Daten der Reiseanalyse 72 Millionen Reisen und gaben mit 66 Milliarden Euro für ihren Urlaub drei Prozent mehr aus als im Jahr zuvor.
Allerdings ist das Niveau des Tourismus bereits hoch. Langfristig erwarte er hohe Stabilität und wenig Wachstum, sagte Lohmann.
Dabei haben die Deutschen beim Thema Urlaub auch Lust auf Neues: 42 Prozent der Befragten wollen ein Ziel besuchen, an dem sie noch nie gewesen sind. 16 Prozent der Befragten wollen eine neue Art von Urlaubsreise ausprobieren. Endgültige Zahlen stellt die FUR auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) (4. bis 8. März) in Berlin vor.
In Deutschland rechneten die Reiseforscher für 2014 mit einem Plus bei den Übernachtungen von 2,8 Prozent auf 423 Millionen. „Das Plus kam vor allen Dingen aus dem Ausland“, sagte Lohmann. Laut Statistischem Bundesamt haben Gastwirte und Hoteliers in den ersten elf Monaten 2014 ein reales Umsatzplus von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbucht.
Die CMT, die in diesem Jahr von den Partnerländern Seychellen und Rumänien flankiert wird, verbucht 2015 einen Aussteller-Rekord. Zum ersten Mal zeigen mehr als 2000 Anbieter ihre Neuheiten. Rund 220 000 Besucher werden erwartet.