Deutsche zögern beim Gang zu McDonald's

Oak Brook (dpa) - Die Liebe der Deutschen zu McDonald's hat sich abgekühlt. Die Fastfood-Kette stellte auch im zweiten Quartal eine „anhaltende Schwäche“ hierzulande fest, ohne indes am Dienstag bei der Vorlage der weltweiten Geschäftszahlen genauer darauf einzugehen.

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Schon im vergangenen Jahr hatte McDonald's Umsatz in Deutschland verloren. Die Kette kämpft in vielen etablierten Märkten mit einem mageren Wachstum oder sogar mit Rückgängen. So schrumpften im vergangenen Quartal in Europa die Verkäufe in den bestehenden Filialen um ein Prozent; in den USA ging es sogar um zwei Prozent herunter.

Ein Lichtblick ist das Geschäft in den Schwellenländern, allen voran China. Doch ausgerechnet hier war am Montag ein neuer Lebensmittel-Skandal hochgekocht. Nach dem Bericht eines Fernsehsenders hat ein Zulieferer mehrere US-Fastfood-Ketten im Land mit abgelaufenem Rind- und Hähnchenfleisch versorgt.

Nicht zuletzt dank der Zuwächse in China war der Quartalsumsatz von McDonald's im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar (5,3 Mrd Euro) gestiegen. Der Gewinn schrumpfte dagegen um ein Prozent auf unterm Strich 1,4 Milliarden Dollar. Die Aktie fiel leicht im New Yorker Handel.

Immer wieder stehen das Essen und die Arbeitsbedingungen bei McDonald's in der Kritik, was allerdings auch auf Rivalen wie Burger King zutrifft. Im Mai hatten McDonald's-Mitarbeiter anlässlich der Hauptversammlung gegen die ihrer Meinung nach viel zu niedrigen Löhne protestiert. Konzernchef Don Thompson hatte entgegnet, McDonald's eröffne vielen Menschen berufliche Aufstiegschancen.

Während McDonald's in den USA vor allem mit anderen Fastfood-Ketten konkurriert, muss sich das Unternehmen in Deutschland auch gegen die vielen Bäckereien mit ihren Snacks durchsetzen. Der Konzern will dem hochwertigere Angebote entgegensetzen, die über „Big Mac“ und „Chicken McNuggets“ hinausgehen.