Deutscher Aktienmarkt tritt auf der Stelle

Frankfurt/Main (dpa) - Deutsche Aktien sind ohne klare Richtung ins Wochenende gegangen. Der Dax schloss am Freitag mit einem Gewinn von 0,19 Prozent bei 8391,94 Punkten.

Damit schaffte der Leitindex auf Wochensicht ein Plus von 0,64 Prozent, verglichen mit einem Minus in der Vorwoche von 0,82 Prozent. „Vor allem die Sorge vor einer näher rückenden Wende der US-amerikanischen Geldpolitik verwehrt derzeit eine Rückkehr über die Marke von 8400 Punkten, nachdem am Vortag mehrheitlich positive Konjunkturdaten aus den USA veröffentlicht wurden“, kommentierte Händler Gregor Kuhn vom Broker IG. Der MDax gewann am Freitag 0,31 Prozent auf 14 762,87 Punkte. Der TecDax dagegen verlor 0,11 Prozent auf 1030,99 Punkte.

Auch am Freitag standen wieder frische Wirtschaftszahlen aus den Vereinigten Staaten im Blickpunkt. Der US-Immobilienmarkt befindet sich weiterhin auf Erholungskurs, wenn auch die Zahl der Wohnungsbaubeginne und Baugenehmigungen im Juli weniger stark als erwartet gestiegen war. Der Verbraucherstimmungsindikator der Universität Michigan im August verfehlte ebenfalls die durchschnittliche Prognose der Volkswirte. Überraschend stark hatte hingegen die Produktivität der US-Wirtschaft im zweiten Quartal zugelegt. Der „kleine“ Verfall von Terminkontrakten hatte am Freitag nur geringen Einfluss auf das Kursgeschehen.

Unter den Einzelwerten standen Lufthansa-Titel im Fokus. Sie sackten im Verlauf auf ein neues Tief seit Mitte Dezember und waren mit einem Minus von 1,25 Prozent schwächster Wert im Dax. Die Unruhen in Ägypten gelten als Belastung für den Reise- und Freizeitsektor. Die Lufthansa leide darunter vor allem wegen des steigenden Ölpreises, sagten Händler. Favorisiert wurden dagegen die zuletzt deutlich vernachlässigten Versorger: RWE-Aktien stabilisierten sich nach ihrem Kursrutsch an den beiden Vortagen schon im frühen Handel. Letztlich kletterte die Aktie um 2,56 Prozent an die Spitze im Dax. Die Papiere von Eon verteuerten sich um 0,33 Prozent.

Im MDax stabilisierte sich die zuletzt schwache Salzgitter-Aktie und kletterte um gut drei Prozent nach oben. Bei Deutschlands zweitgrößtem Stahlkonzern fallen laut „Süddeutscher Zeitung“ drei Vorstandsposten weg. Noch besser schnitten die Papiere des Kupferunternehmens Aurubis mit einem Gewinn von 3,15 Prozent ab. Am Ende des MDax standen Sky Deutschland mit einem Minus von knapp zwei Prozent.

Die anderen wichtigen Börsen in Europa zeigten sich im Plus. Der EuroStoxx 50 schloss 0,65 Prozent höher bei 2854,27 Punkten und damit auf dem höchsten Stand des Jahres. Die Leitindizes in Paris und London gewannen zwischen 0,2 und 0,8 Prozent. In den USA lag der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss praktisch unverändert zum Vortagesschluss.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,55 (Vortag: 1,50) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,25 Prozent auf 132,62 Punkte. Der Bund Future verlor 0,01 Prozent auf 140,20 Punkte. Der Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3340 (1,3297) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7496 (0,7521) Euro.