Deutscher Automarkt abermals im Minus: Trend zu Gebrauchten
Flensburg/Berlin (dpa) - Für die deutschen Autobauer bleibt die Lage schwierig. Der deutsche Markt ist nach einer leichten Erholung wieder ins Minus gerutscht, auch der Export schwächelt.
Die schwierige Konjunktur in Westeuropa und die europäische Staatsschuldenkrise drückten die Kauflaune, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Dienstag mit. Die Verbraucher seien verunsichert.
Im Mai wurden in Deutschland nach Zahlen des Flensburger Kraftfahrtbundesamts 261 316 neue Autos zugelassen und damit 9,9 Prozent weniger als im Mai 2012.
Von dem Rückgang sind die deutschen Marken nahezu genau so stark betroffen wie die ausländischen, die in Deutschland etwa jedes dritte Auto verkaufen, wie aus Daten des Verbands der internationalen Kraftfahrzeughersteller hervorgeht.
Besonders stark war der Rückgang laut Bundesamt bei gewerblichen Zulassungen, das heißt, auch die Unternehmen halten sich mit Investitionen in ihre Fuhrparks zurück. Weitere Einbrüche gab es auch bei Lastwagen und Zugmaschinen.
Insgesamt wurden von Januar bis Mai mit 1,22 Millionen 8,8 Prozent weniger Autos zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Lastwagen, Busse und Zugmaschinen eingerechnet lag das Minus für Kraftfahrzeuge sogar bei 9,3 Prozent.
Viele Kunden greifen lieber zu Gebraucht- und Jahreswagen, wie aus den Zahlen des Kraftfahrtbundesamts hervorgeht: Seit Jahresbeginn wechselten 2,97 Millionen Autos den Halter. Die Zahl wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,4 Prozent.
Im April hatten sich die Absatzzahlen in Deutschland noch leicht verbessert, es gab aber auch zwei Arbeitstage mehr als im Vorjahresmonat. Im Mai war es ein Arbeitstag weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn verließen 2,26 Millionen neue Autos die deutschen Werke, fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Probleme bereitet den deutschen Herstellern auch der Export. Von Januar bis Mai verkauften sie 1,73 Millionen Autos ins Ausland, vier Prozent weniger als in den ersten fünf Monaten des Vorjahres.
Vor allem in Westeuropa sei der Markt weiter schwach, teilte der VDA mit. Außerhalb Europas bleibe die Nachfrage jedoch hoch. Die Zahl der Aufträge sei im Mai gewachsen, ebenso die Verkäufe auf dem wichtigen Markt USA.