Deutscher Exportmotor stottert

Wiesbaden (dpa) - Der deutsche Exportmotor stottert. Die nachlassende Dynamik der Weltwirtschaft hat Deutschlands Konjunkturlokomotive im Juni im Vergleich zum Vormonat gebremst. Die Ausfuhren sanken im Monatsvergleich kalender- und saisonbereinigt um 1,2 Prozent.

Dies teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Sie gingen damit stärker zurück als von Volkswirten erwartet. Hingegen lagen die Einfuhren 0,3 Prozent höher als im Vormonat.

Gegenüber dem Juni des Vorjahres liegt die deutsche Exportwirtschaft zwar weiterhin im Plus: Der Anstieg um 3,1 Prozent auf 88,3 Milliarden Euro ist aber deutlich geringer als die jährlichen Wachstumsraten der Vormonate. Im Mai hatten die Exporte im Jahresvergleich noch um 20,1 Prozent zugelegt, im ersten Halbjahr insgesamt beträgt das Plus fast 16 Prozent.

„Die deutsche Exportwirtschaft spürt derzeit den Sand im Getriebe der Weltwirtschaft. Wie stark der Motor ins Stottern geraten ist, werden die nächsten Monate zeigen“, sagte der Präsident des Bundesverbands Groß- und Außenhandel (BGA), Anton Börner.

Im Juni habe die Branche jedenfalls die ersten Vorboten der nachlassenden weltwirtschaftlichen Dynamik zu spüren bekommen. Zwar unterliege das Monatsergebnis starken Schwankungen etwa durch industrielle Großaufträge, sagte Börner: „Insofern warne ich vor Panikmache. Dennoch werden sich die Bremsspuren, die von der konjunkturellen Eintrübung in den USA ausgehen, in den nächsten Monaten schon bemerkbar machen.“ Das dürfte auch das deutsche Wachstum insgesamt schwächen: Denn die Konjunktur ist hierzulande extrem abhängig vom Export.

Die Einfuhren kletterten im Juni gegenüber dem Vorjahr um 6,0 Prozent auf 75,6 Milliarden Euro. Die Außenhandelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 12,7 Milliarden Euro ab nach 14,3 Milliarden Euro vor einem Jahr.

Wichtigster Handelspartner waren im Juni weiterhin die Länder der Europäischen Union, in die Deutschland Waren im Wert von 54 Milliarden Euro versandt und von 50 Milliarden Euro bezogen hat. Gegenüber Juni 2010 stiegen die Exporte in die EU-Länder um 4,3 Prozent und die Einfuhren aus diesen Ländern um 11,4 Prozent.

Hingegen stiegen die Ausfuhren in Länder außerhalb der EU im Juni gegenüber dem Vorjahr nur um 1,3 Prozent auf 34,3 Milliarden Euro. Die Einfuhren sanken um 3,1 Prozent auf 25,6 Milliarden Euro.

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