Verhandlungen über Verkauf von Blohm + Voss

Essen/Hamburg (dpa) - Der Stahl- und Industriegüterkonzern ThyssenKrupp verhandelt mit einem Finanzinvestor über den Verkauf des zivilen Teils der Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss. Eine Absichtserklärung sei bereits unterzeichnet, sagte eine Konzernsprecherin am Dienstag auf Anfrage.

Den Namen des Interessenten wollte sie nicht nennen. Er kommt dem Vernehmen nach aus Großbritannien. Offiziell spricht das Unternehmen aber nur von einem europäischen Investor. Auch zu einem Zeitplan machte der Konzern keine Angaben. Die Absichtserklärung sei die Basis für die Verhandlungen, die sich noch in einem frühen Stadium befänden. Zum zivilen Teil von Blohm + Voss zählen der Bau von Luxusjachten, ein Reparatur- und ein Maschinenbausektor.

Das Unternehmen hatte am Montag in einer Betriebsversammlung die Belegschaft über die Gespräche mit dem Investor informiert. In einem Brief an die Mitarbeiter, aus dem die Tageszeitung „Die Welt“ zitierte, versicherte das Werften-Management, dass es „sogenannte Wertsteigerungen nach Heuschreckenmanier durch Personalabbau oder sonstiges Aushöhlen von Unternehmen“ bei Blohm + Voss nicht geben werde.

Ziel des Investors sei es, das Unternehmen so zu stabilisieren, dass es wieder für andere Erwerber interessant wird, „die zum gegenwärtigen Zeitpunkt das unternehmerische Risiko eines neuen Jachtauftrages nicht tragen wollen“. „Ein späterer Weiterverkauf an diesen Interessentenkreis sollte uns daher nicht schrecken“, hieß es. Blohm + Voss ist stark von einzelnen Bestellungen teurer Super-Luxusjachten abhängig, von denen zuletzt aber immer weniger eingingen.

ThyssenKrupp wollte den Großteil von Blohm + Voss eigentlich an den arabischen Schiffsbauer Abu Dhabi Mar verkaufen. Anfang Juli erklärte der Konzern die zweijährigen Verhandlungen dann aber für gescheitert. Den militärischen Teil seiner Werften will ThyssenKrupp zunächst in eigener Regie weiterentwickeln. Keine Chancen sieht das Unternehmen nach eigenen Angaben für einen Zusammenschluss mit der Marine-Sparte des französischen Staatskonzerns DCNS, über den zuletzt wiederholt spekuliert worden war.

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