Deutscher Exportrekord schiebt Börsen an
Frankfurt/Main (dpa) - Gute Außenhandelszahlen aus Deutschland haben am Dienstag dem deutschen Aktienmarkt kräftig Schwung verliehen und Sorgen um China in den Hintergrund gedrängt.
Der Dax knüpfte an seine Erholung vom Vortag an und legte bis zum Nachmittag um 2,28 Prozent auf 10 339,53 Punkte zu. Gestützt wurde der Leitindex zudem von erfreulichen Daten zur Eurozone. In einer vor allem wegen der Börsenturbulenzen in China auch hierzulande schwankungsreichen Vorwoche hatte der deutsche Leitindex zweieinhalb Prozent eingebüßt.
Für den Index der mittelgroßen Werte MDax ging es am Dienstag um 1,74 Prozent auf 19 687,37 Punkte hoch, der Technologiewerte-Index TecDax legte um 2,05 Prozent auf 1728,26 Punkte zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte zuletzt um 2,10 Prozent vor.
„Die extrem gute Handelsbilanz mit ihren Rekordwerten gibt heute Auftrieb“, sagte Marktanalyst Jens Klatt vom Broker Daily FX. Deutschlands Exporte hatten im Juli ein Hoch erreicht. Auch die Einfuhren stiegen überraschend stark. Sowohl bei den Ein- als auch bei den Ausfuhren wurde der höchste jemals ermittelte saisonbereinigte Wert im Monatsvergleich erreicht.
Positiv waren auch die Daten aus der Eurozone: Diese wuchs im zweiten Quartal stärker als bisher angenommen. Mit Ausnahme des stagnierenden Frankreich legte die Wirtschaftsleistung in allen Eurostaaten zu.
Unter den Einzelwerten im Dax stachen nach positiven Studien vor allem Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank sowie das Papier von RWE hervor. Die Aktie des schwer gebeutelten Versorgers rückte um 6,28 Prozent auf 13,495 Euro vor. Das Papier der Commerzbank sprang mit plus 7,27 Prozent an die Dax-Spitze, die Aktie der Deutschen Bank gewann 3,43 Prozent.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,50 Prozent am Vortag auf 0,51 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,05 Prozent auf 138,89 Punkte. Der Bund Future verlor ebenfalls 0,05 Prozent und sank damit auf 154,64 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1162 (Montag: 1,1146) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8959 (0,8972) Euro.