Deutscher Staat leiht sich zu Rekordniedrigzinsen Geld
Frankfurt/Main (dpa) - Die deutsche Staat hat sich zu Rekordniedrigzinsen Geld geliehen. Die Bundesregierung habe Schulden in Höhe von knapp 4,1 Milliarden Euro bei zweijährigen Anleihen zu einer Rendite von minus 0,38 Prozent aufgenommen, teilte die Finanzagentur mit.
Das ist die niedrigste jemals erzielte Rendite bei Bundesschatzanweisungen. Es bedeutet, dass der Staat Zinsen für seine Schuldenaufnahme gezahlt bekommt, anstatt umgekehrt Zinsen zu bezahlen. Dass Investoren dies mitmachen, liegt unter anderem daran, dass der Einlagensatz der Europäischen Zentralbank (EZB), also der Zinssatz, zu dem Banken ihr überschüssiges Geld bei der EZB parken können, ebenfalls im negativen Bereich liegt.
Die Erwartung zusätzlicher geldpolitischer Lockerungen durch die EZB treibt die Kurse am deutschen Rentenmarkt seit gut einer Woche in die Höhe und drückt damit auf die Renditen. Konkret stehen eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms sowie eine weitere Absenkung des Einlagensatzes in Aussicht. Seit März kauft die EZB monatlich Anleihen im Wert von durchschnittlich 60 Milliarden Euro.