Deutsches Generika-Geschäft bleibt Sorgenkind bei Stada
Bad Vilbel (dpa) - Das zunehmend schwierige Inlandsgeschäft mit Nachahmer-Medikamenten (Generika) ist auch im dritten Quartal 2013 das Sorgenkind des Pharma-Herstellers Stada geblieben.
Während eine dynamische Nachfrage aus Osteuropa für Schwung sorgte, bekamen die Hessen auf ihrem Heimatmarkt höhere Steuern und einen anhaltenden Preisdruck zu spüren. Das Unternehmen aus Bad Vilbel bei Frankfurt weicht daher auf osteuropäische Märkte aus und verstärkt das Geschäft mit intensiv beworbenen Artikeln wie dem Grippemittel Grippostad.
Das gut laufende Osteuropa-Geschäft und die hohen Zuwächse bei Markenprodukten sorgten nach Angaben vom Mittwoch in den ersten neun Monaten für einen Umsatzanstieg von acht Prozent auf 1,44 Milliarden Euro.
Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis fiel aber um fünf Prozent auf 100,3 Millionen Euro. Stada begründete dies unter anderem mit einer steuerlichen Mehrbelastung von rund 6,3 Millionen Euro nach 4,6 Millionen Euro im Jahr zuvor.
Stada-Chef Hartmut Retzlaff zeigte sich bei der Präsentation der Quartalszahlen überzeugt von der Strategie. Der Umsatzanteil des deutschen Marktes sank zuletzt von 27 auf noch rund 23 Prozent. Die zunehmende Bedeutung der Markenprodukte spiegelt sich in einem um gut zwei Prozentpunkte gestiegenen Umsatzanteil von 35,1 Prozent.
Retzlaff bestätigte die Prognosen für dieses und das nächste Jahr. 2014 rechnet der weltweit fünftgrößte Generika-Hersteller mit etwa 2,15 Milliarden Euro Umsatz. Die Bad Vilbeler haben dabei einen Konzerngewinn von rund 215 Millionen Euro in Aussicht gestellt.