Deutschland erhält weitere Milliarden zum Mini-Zins
Frankfurt/Main (dpa) - Deutsche Staatspapiere bleiben als Parkplatz für Überschussliquidität gefragt: Um dem Bund für ein Jahr Geld zu leihen, verlangten Investoren am Montag einen durchschnittlichen Zins von 0,0011 Prozent.
Das teilte die Bundesbank in Frankfurt mit. Bei der letzten Auktion am 29. April hatte der Mini-Zins noch etwas höher bei 0,0018 Prozent gelegen.
Insgesamt konnte der Bund zum Wochenauftakt 2,125 Milliarden Euro am Geldmarkt einsammeln. Die Nachfrage stieg im Vergleich zur letzten Versteigerung und hätte gereicht, um das 2,3-fache der Titel zu verkaufen.
Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins zu Monatsbeginn auf das Rekordtief von 0,5 Prozent gesenkt, um die lahmende Wirtschaft anzukurbeln und zu verhindern, dass die Inflation weiter unter die Zielmarke von knapp zwei Prozent fällt.
Seitdem erhalten Banken im Euroraum so billig frisches Zentralbankgeld wie noch nie.
Um die enormen Liquiditätsmassen sicher verwahren zu können, sind viele Großanleger bereit, extrem niedrige Zinsen in Kauf zu nehmen. Bei deutschen Staatsanleihen akzeptieren sie sogar Mini-Erträge, die bei weitem nicht ausreichen, um den Anteil ihres Geldes zu kompensieren, den die Inflation aufzehrt.
Selbst ohne Berücksichtigung der Teuerungsrate ist es dem Bund schon häufiger gelungen, Schuldverschreibungen zu negativen Zinsen loszuschlagen.