Deutschlands Exporteure machen bessere Geschäfte

Wiesbaden (dpa) - Die schwache Nachfrage aus dem kriselnden Euroraum bremst die deutsche Exportwirtschaft auf ihrem Rekordkurs.

Zwar haben Deutschlands Exporteure nach einem Dämpfer im Februar im März wieder etwas bessere Geschäfte gemacht. Die Ausfuhren erhöhten sich zum Vormonat um 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Im gesamten ersten Quartal lagen die deutschen Ausfuhren mit 271,8 Milliarden Euro aber um 1,5 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Auch im Monatsvergleich zum Vorjahr fiel die Bilanz negativ aus: Die Warenexporte im Gesamtwert von 94,6 Milliarden Euro verfehlten das Vorjahresvolumen um 4,2 Prozent. Besonders groß war dabei das Minus im Euroraum mit 7,0 Prozent.

„Die Außenhändler machen an das erste Quartal einen Haken und schauen nach vorne. Trotz des schlechten Ergebnisses sehen wir keinen Trendwechsel zum Negativen“, sagte Anton F. Börner, Präsident des Außenhandelsverbands BGA.

Der Verband hatte kürzlich für 2013 einen Anstieg der Ausfuhren um drei Prozent auf einen Rekord von 1,13 Billionen Euro prognostiziert, dabei aber auch klargestellt, dass die Boomjahre für das deutsche Exportgeschäft vorerst vorbei seien.

Auch nach den Zahlen vom Freitag gab sich Börner zurückhaltend. Die deutschen Exporte stünden durch die Schwäche des europäischen Pfeilers sozusagen auf einem Bein, sagte er: „Und anders als bisher konnten die Rückgänge aus dem Europageschäft nicht durch Zugewinne mit den Drittstaaten kompensiert werden, weil diese nun zunehmend selbst unter der europäischen Wachstumsschwäche zu leiden beginnen.“

Nach den Daten der Statistiker wurden im März in die Länder außerhalb der Europäischen Union (Drittländer) Waren im Wert von 40,8 Milliarden Euro exportiert - 2,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Zwar schöpft Börner leichten Optimismus aus den jüngst veröffentlichen Konjunkturdaten. Er schränkt aber ein: „Gleichzeitig sind die schwerwiegenden Nachfragerückgänge aus den europäischen Nachbarstaaten, unserem noch immer größten Absatzmarkt, nicht wegzudiskutieren.“

Gerade die Lage beim wichtigsten Handelspartner Frankreich sehe der BGA mit großer Sorge: „Sowohl die überfälligen Konsolidierungsbemühungen als auch die Strukturreformen zur Wiederbelebung der französischen Wirtschaft sind derzeit noch vollkommen unzureichend.“

Im März nahmen auch die Einfuhren binnen Monatsfrist um 0,8 Prozent zu. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Importe jedoch um 6,9 Prozent auf 75,8 Milliarden Euro. Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank begründete die scheinbare Importschwäche vor allem mit rückläufigen Rohstoffpreisen. Insgesamt dürfte der Import weiter von der starken Binnennachfrage gestützt werden: „Davon werden insbesondere die Krisenländer der Eurozone profitieren.“