Volle Gabentische Deutschlands Verbraucher zu Weihnachten in Konsumlaune

Frankfurt/Main (dpa) - Pünktlich zur heißen Phase des Weihnachtsgeschäfts zeigen sich Deutschlands Verbraucher in bester Konsumstimmung. „Wir werden auch 2017 mit vollen Gabentischen rechnen können“, sagte GfK-Marktforscher Wolfgang Adlwarth in Frankfurt.

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Die Konsumenten planten zum Fest erneut ein vergleichsweise hohes Budget für Geschenke ein: Inklusive Geldpräsenten (3,5 Mrd Euro) sollen es in diesem Jahr 17,8 Milliarden Euro sein - genauso viel wie in den beiden Vorjahren.

Insgesamt stellen die Nürnberger Experten derzeit ein stabiles Konsumklima fest - getragen von einem breiten Wirtschaftsaufschwung mit guten Aussichten auch für 2018 sowie einer „exzellenten Verfassung des Arbeitsmarktes“ in Deutschland.

Nach zwei leichten Rückgängen in Folge hielt sich das Konsumklima auf hohem Niveau: Der monatliche GfK-Konsumklimaindex lag für Dezember wie im November bei 10,7 Zählern. Im September hatte der Indikator für die Kauflaune der Deutschen mit 10,9 Punkten den besten Wert seit 2001 erreicht.

„Der Konsum wird in diesem Jahr seiner Rolle als Motor des Aufschwungs gerecht“, konstatierte GfK-Experte Rolf Bürkl. Für 2017 sei mit knapp zwei Prozent Wachstum der realen privaten Konsumausgaben in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr zu rechnen - und es spreche einiges dafür, „dass sich das auch im nächsten Jahr in dieser Größenordnung realisieren lässt“.

Zum Risiko für die gute Konsumstimmung könnte allerdings werden, dass es auch mehr als zwei Monate nach der Bundestagswahl noch keine klaren politischen Verhältnisse in Berlin gibt. Die GfK-Experten warnen: Sollte die Bildung einer stabilen Regierung zur Hängepartie werden, könne das „die Unsicherheit sowohl bei den Konsumenten wie auch den Unternehmen verstärken“.

Für Weihnachtsgeschenke wollen die Menschen in Deutschland im Schnitt 278 Euro ausgeben - und damit nur 2 Euro weniger als im vergangenen Jahr. Wie in den Vorjahren wollen neun von zehn Verbrauchern zum Fest etwas verschenken: vor allem Bücher (35 Prozent), Spielwaren (34 Prozent) und Bekleidung (29 Prozent). Vom Volumen her wird das meiste Geld in Gutscheine investiert: 1,84 Milliarden Euro. Für Spielwaren geben die Konsumenten zu Weihnachten 1,82 Milliarden Euro aus.

Trotz des hohen Stellenwertes, den das Weihnachtsfest für viele Deutsche hat, ärgert es die meisten der 4330 befragten Verbraucher (84 Prozent), dass schon im August und September Dominosteine, Lebkuchen und Co. in vielen Geschäften angeboten werden. Zwei Drittel (66 Prozent) wünschen sich, dass Weihnachtsartikel erst ab November verkauft werden, 13 Prozent möchten Weihnachtsgebäck erst im Dezember kaufen können. Allerdings greift etwa jeder Dritte spätestens im Oktober zu den ersten weihnachtlichen Naschereien.