Devisen: Enttäuschende Auftragsdaten drücken Euro Richtung 1,35 US-Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende Auftragsdaten aus der deutschenIndustrie haben den Euro am Montag wieder in Richtung 1,35 US-Dollar gedrückt.Am späten Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,3521 Dollarund damit knapp einen Cent weniger als am Morgen.
Die Europäische Zentralbank(EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,3553 (Freitag: 1,3631) Dollarfestgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7378 (0,7336) Euro.
"Die enttäuschenden Konjunkturdaten aus Deutschland haben den Euro unterDruck gehalten", sagte Commerzbank-Devisenexpertin You-Na Park. EZB-PräsidentJean-Claude Trichet habe mit seinen Aussagen nach der Zinsentscheidung amvergangenen Donnerstag Spekulationen über eine rasche Zinserhöhung in derEurozone gedämpft. Seither sei der Euro unter Druck. Die enttäuschendenAuftragsdaten wirkten nun in die gleiche Richtung. Da im Laufe der Woche keineUS-Konjunkturdaten der ersten Reihe zur Veröffentlichung mehr anstehen, dürftezunächst der Nachrichtenfluss aus der Eurozone den Markt beherrschen. DieSpekulationen um die "große Lösung" der Schuldenkrise in der Eurozone dürftenanhalten, erwartet die Expertin. Sofern keine bahnbrechenden Neuigkeiten bekanntwürden, dürfte der Euro aber nur begrenztes Aufwärtspotential haben.
Trotz des unerwartet kräftigen Rückgangs der Bestellungen in der deutschenIndustrie im Dezember bleibt Deutschland aus Sicht der UniCredit aber weiter aufWachstumskurs. Trotz des Dämpfers bestehe kein Grund zur Sorge. Nach dem starkenAnstieg der Bestellungen im November um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vormonatsei eine Korrektur zum Jahresausklang weithin erwartet worden. Der vomWirtschaftsministerium gemeldete Rückgang war allerdings mit einem Minus von 3,4Prozent zum Vormonat unerwartet kräftig ausgefallen. Auch die Produktionsdaten,die am Dienstag veröffentlicht werden, bergen aus Sicht der Commerzbank eherEnttäuschungspotenzial.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,84020 (0,84720) britische Pfund , 111,52 (111,42)japanische Yen und 1,2953 (1,2954) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold wurde in London amNachmittag mit 1.347,50 (1.355,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete31.400,00 (31.270,00) Euro.