Devisen: Erneute Eskalation am Anleihemarkt zieht Euro nach unten

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat seine Talfahrt am Dienstagfortgesetzt. Neue Sorgen um das Euro-Schwergewicht Italien belasteten dieGemeinschaftswährung, hieß es von Händlern. Gegen Mittag wurde der Euro nachweiteren Verlusten bei 1,3540 US-Dollar gehandelt.

Bereits am Montag war derKurs kräftig um rund zwei Cent gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatteden Referenzkurs am Montagmittag noch auf 1,3659 (Freitag: 1,3650) Dollarfestgesetzt.

Eine neue Eskalation am europäischen Anleihenmarkt sei für die Kursverlustebeim Euro verantwortlich, sagten Händler. Am Vormittag geriet neben den großenEuro-Sorgenkindern Italien und Spanien auch Frankreich stark unter Beschuss. DieRenditen für zehnjährige Staatsanleihen kletterten auf den höchsten Stand seitGründung der Währungsunion. Mit Frankreich wackelt die zweitwichtigste Säule derEuro-Rettung nach Deutschland. Entsprechend panisch reagierten Investoren:Mittlerweile greift das Misstrauen auch auf Länder wie Belgien und Österreichüber, deren Staatspapiere ebenfalls kräftige Rendite-Anstiege verzeichneten.

Experten begründeten das gestiegene Misstrauen an den Anleihe- undDevisenmärkten vor allem mit schlechten Nachrichten aus Italien. Die Problemedes neuen Premierministers Mario Monti bei der Kabinettsbildung fachten dieSorgen um die Lösung der Schuldenkrise an, hieß es. Zudem habe eineAnleihe-Auktion in Spanien die Stimmung an den Märkten verschlechtert. Das Landhatte sich am Dienstag-Vormittag nur zu spürbar höheren Zinsen frische Mittel amGeldmarkt besorgen können.