Sachsen-Anhalt stemmt sich gegen Solar-Abschwung

Halle (dpa) - Mit einem millionenschweren Darlehensprogramm stemmt sich Sachsen-Anhalt gegen den Abschwung der Solarindustrie. Für Darlehen stünden in Zusammenarbeit von Land und Investitionsbank 50 Millionen Euro zur Verfügung, sagte Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU).

Durch die Förderung solle gezielt die Technologieführerschaft der Unternehmen wieder hergestellt werden. Das Programm sei unter anderem dazu gedacht, Unternehmen zu helfen, denen kurzfristig das Geld ausgeht, damit keine Arbeitsplätze verloren gehen. Die billige Konkurrenz aus China bringt die deutschen Solarspezialisten immer mehr in Bedrängnis.

In Sachsen-Anhalt gibt es nach Angaben des Wirtschaftsministerium rund 3600 Arbeitsplätze in der Solarindustrie. Größtes Unternehmen ist mit Abstand Q-Cells. Das Unternehmen fuhr zuletzt hohe Verluste ein. In Nordrhein-Westfalen - dem Stammsitz des Anbieters Solarworld - können die Firmen dagegen derzeit nicht auf zusätzliche Förderung hoffen. Es seien zurzeit kein Förderprogramme für die Solarindustrie geplant, erklärte das Wirtschaftsministerium in Düsseldorf.

Wolff verlangte ein Umdenken. „In der Vergangenheit lag der Schwerpunkt stark auf der Produktion von Solarzellen und Modulen. In diesem Feld haben unsere Hersteller ihre Preis- und Technologieführerschaft verloren“, sagte die Ministerin mit Blick auf die Konkurrenz aus Asien. „Unsere Hersteller benötigen neue Technologien und Geschäftsmodelle.“ Dies könnten etwa Systemlösungen sein, bei denen Solarzellen für das Dach mit dezentralen Speichermöglichkeiten verbunden würden. „Hier gibt es ein Wachstumsfeld.“

Nach Angaben des Ministeriums haben zwei Unternehmen bereits Interesse an einer Förderung angemeldet. Um welche Firmen es sich handelt, wollte eine Sprecherin mit Verweis auf die noch laufenden Verhandlungen nicht sagen. Q-Cells äußerte sich nicht zu der Frage, ob die Firma einen Förderungsantrag erwägt. Es gebe aber bereits eine Zusammenarbeit mit dem Land, sagte eine Sprecherin. Das Programm sei grundsätzlich zu begrüßen. „Das geht in die richtige Richtung.“