Hypo Real Estate auf Gewinnkurs

München (dpa) - Ihr Name steht wie kein zweiter in Deutschland für die Finanzkrise, in der Banken mit Staatsgarantien und frischem Kapital gerettet werden mussten. Befreit von ihren Altlasten schreibt die Hypo Real Estate wieder schwarze Zahlen - bereits zum vierten Mal in Folge.

Der Konzern wies vor Steuern einen Überschuss von 36 Millionen Euro aus, wie die HRE am Dienstag in München mitteilte. Das Geschäft der Tochter pbb Deutsche Pfandbriefbank, in der der profitable Kern der ehemaligen Immobilienbank gebündelt ist, schloss mit einem Vorsteuergewinn von 43 Millionen Euro ab.

Im dritten Quartal 2010 war dieser mit 119 Millionen Euro zwar beinahe dreimal so hoch. Dies lag allerdings unter anderem an deutlich höheren Zinserträgen für Vermögenswerte, die später an die Bad Bank der HRE, die FMS Wertmanagement, ausgelagert wurden. Dort wurden im Oktober vorigen Jahres Risikopapiere im Wert von insgesamt 173 Milliarden Euro geparkt.

Zu solchen Papieren gehören auch Staatsanleihen. Deshalb beeinträchtigten Abschreibungen auf Anleihen aus Griechenland und anderen südeuropäischen Schuldenstaaten derzeit zwar zahlreiche Banken und Versicherungen, nicht aber die HRE. Für mögliche Verluste der Bad Bank muss am Ende der Steuerzahler haften. Deshalb war jüngst auch die Verärgerung über die dort entdeckte milliardenschwere Buchungspanne groß. Durch fehlerhafte Doppelbuchungen waren in der Bilanz der FMS Wertmanagement 55,5 Milliarden Euro zu viel aufgetaucht.

Die pbb soll bis spätestens 2015 wieder privatisiert werden. Damit soll ein möglichst großer Teil der Milliardenhilfen an den Staat zurückfließen. Die Altlasten bleiben allerdings bis auf weiteres eine Hypothek der Steuerzahler.