Devisen: Euro baut Vortagsgewinne aus - Aufatmen nach Griechenland-Abstimmung

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag gestützt durchdie Entspannung der griechischen Schuldenkrise seine Vortagsgewinne weiterausgebaut. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete im Mittagshandel 1,4488US-Dollar, nachdem er zeitweise sogar bis auf 1,4521 US-Dollar gestiegen war.

AmMittwoch hatte der Euro zeitweise nur knapp über der Marke von 1,43 US-Dollarnotiert.

"Die Zustimmung des griechischen Parlaments zum Sparpaket wirkt amDevisenmarkt nach", sagte Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank.Jetzt müsse jedoch noch die zweite Abstimmung am diesem Donnerstag im Parlamentzu den Ausführungsgesetzen abgewartet werden. "Der Euro wird aber auch durch dieunterschiedliche Zinspolitik in der Eurozone und den USA gestützt", sagteHellmeyer. Während in der Eurozone die nächste Leitzinserhöhung im Juli erwartetwerde, sei in den USA noch keine Zinswende ersichtlich. Zudem belaste auch dieSchuldenpolitik und die Diskussion um eine Anhebung der Schuldengrenze in denUSA den Dollar. So hatten die Ratingagenturen Standard & Poor's und Moody's denUSA mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit gedroht, falls sich Oppositionund Regierung nicht einigen können.

Die Eurozone gibt laut Hellmeyer hingegen ein deutlich besseres Bild ab. Dievon der Schuldenkrise betroffenen Ländern hätten weit reichende Reformen inAngriff genommen. So will beispielsweise die italienische Regierung an diesemDonnerstag ein Sparpaket in Höhe von 47 Milliarden Euro vorstellen. "Europamacht im Gegensatz zu den USA seine Hausaufgaben", sagte Hellmeyer. Insgesamtlaufe die Wirtschaft der Eurozone weiter gut. Dies zeige auch der robustedeutsche Arbeitsmarkt im Juni. Der wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung werdesich auch im zweiten Halbjahr in der Eurozone fortsetzen.