Devisen: Euro deutlich im Plus - Griechenland-Einigung, IWF-Aussagen zu den USA

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag nach einerEinigung von Deutschland und Frankreich auf eine Lösung für Griechenlanddeutlich gestiegen. Zuletzt kostete der Euro 1,4319 US-Dollar. ImVormittagshandel hatte der Euro zeitweise nur bei 1,4125 Dollar notiert.

DieEuropäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,4270(Donnerstag: 1,4088) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7008(0,7098) Euro.

"Die Einigung zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und FrankreichsPräsident Nicolas Sarkozy in der Griechenlandfrage hat den Euro beflügelt",sagte Roland Ratzek, Devisenexperte bei der BayernLB. So sollen privateGläubiger wie Banken und Versicherungen zwar an den Kosten der RettungGriechenlands beteiligt werden, die Einbindung soll aber auf freiwilliger Basiserfolgen. "Der Markt geht jetzt davon aus, dass die Hilfe gewährt wird", sagteRatzek. Auch das Treffen der Finanzminister der Eurozone am kommenden Montagsollte diese Einschätzung bestätigen.

Das Thema Griechenland dürfte jedoch zunächst die Märkte weiter dominieren,sagte Ratzek. Er verwies zum Beispiel auf die politische Unsicherheit inGriechenland. Am kommenden Dienstag will Regierungschef Georgos Papandreou imParlament die Vertrauensfrage stellen. Und danach muss der Premier das neue,insgesamt 78 Milliarden Euro schwere Sparprogramm durchs Parlament bringen.

John Doyle, Stratege bei dem Beratungsunternehmen Tempus Consulting,begründete die Schwäche des Dollar auch mit skeptischen Aussagen desInternationalen Währungsfonds. Den Experten zufolge sind die wirtschaftlichenAktivitäten in die USA schwächer als erwartet ausgefallen. Die Wachstumsprognosefür 2011 wurde um 0,3 Punkte auf 2,5 Prozent gesenkt. Angesicht der geringenFortschritte bei der Haushaltskonsolidierung seien die Märkte besorgt. Für dieVereinigten Staaten sei es entscheidend, unverzüglich die Schulden zu deckelnund ein Programm zur Defizitverringerung zu starten.