Devisen: Euro fällt weiter zurück - Sócrates-Rücktritt belastet
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag im frühen Handelwegen des Rücktritts des portugiesischen Regierungschefs etwas an Bodenverloren. Aktuell ringt die europäische Gemeinschaftswährung mit der Marke von1,41 Dollar.
Zuletzt mussten 1,4082 Dollar für einen Euro bezahlt werden. DerEuro entfernte sich damit weiter von dem am Dienstag erreichten Mehrmonatshoch.Am Dienstag war der Euro wegen der Aussichten auf eine baldige Leitzinserhöhungder Europäischen Zentralbank (EZB) bis auf 1,4249 Dollar - dem höchsten Standseit November 2010 - geklettert.
Bereits am Mittwoch fiel der Euro dann wegen der politischen Unsicherheit inPortugal etwas zurück. Die EZB setzte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf1,4136 (Dienstag: 1,4211) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7074 (0,7037)Euro. In der Nacht auf Donnerstag spitzte sich die Lage in Portugal mit demRücktritt des Regierungschefs José Sócrates nur wenige Stunden vor Beginn desEU-Gipfels in Brüssel zu. Sócrates zog damit die Konsequenzen aus der Ablehnungseine jüngsten Sparpakets.
Am EU-Gipfel will Sócrates aber noch teilnehmen. Alle Parteien sprachen sichunterdessen dafür aus, dass Präsident Anibal Cavaco Silva so bald wie möglichdas Parlament auflöst und Neuwahlen ausruft. Das Sparpaket wird von Experten alswichtiger Schritt eingestuft, damit Portugal seine Schulden in den Griffbekommt. Sollte dies nicht gelingen, kann das Land eventuell bald nur nochmithilfe der Europäischen Union an frisches Geld kommen. Bereits am Mittwochwaren die Zinsen für langlaufende portugiesische Staatsanleihen auf einen neuenRekordstand gestiegen.