Ein fairer Verlierer
Herbert Lütkestratkötter, seit vier Jahren Hochtief-Chef, gibt sich bei seiner voraussichtlich letzten Bilanzpressekonferenz sportlich und fair. Er sei ein passionierter Langstreckenläufer mit guter Kondition und langem Atem, sagt er.
Aber das Tempo, das ihm die Spanier mit ihrer feindlichen Übernahme abverlangt haben, sei für ihn anstrengend und nicht immer einfach gewesen.
Seine Aufgabe und Verantwortung als Hochtief-Chef nehme er „weiterhin“ sehr ernst, betont der 60-Jährige. Aber der gebürtige Westfale kommt nicht mehr so kämpferisch wie vor Wochen herüber. Kein böses Wort mehr über die spanische ACS und ihren Boss Florentino Perez. Man spricht nach wochenlanger Enthaltsamkeit sogar wieder miteinander.
Aber der Ingenieur Lütkestratkötter kann auch eins und eins zusammenrechnen, und da dürften die Stimmen der Aktionäre für einen Verbleib des amtierenden Vorstands kaum ausreichen. Dazu müssten schon 80 bis 90 Prozent des Kapitals vertreten sein und für ein Weiter-Wie-Bisher stimmen. Eine solche Präsenz ist aber illusorisch.