Devisen: Euro gerät wieder unter Druck
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist zur Wochenmitte wieder unterDruck geraten. Anleger hätten in einem fundamental ruhigen Umfeld verstimmt aufAussagen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel reagiert, hieß es aus dem Handel.Gegen Mittag fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2221 Dollar, nachdem sie imfrühen Handel noch zu einem kurzen Ausreißer über die Marke von 1,23 Dollargewagt hatte.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs amDienstagmittag auf 1,2281 (Montag: 1,2177) Dollar festgesetzt.
Da keine wichtigen Konjunkturdaten auf dem Kalender stehen, standen einmalmehr die Schlagzeilen zur Schuldenkrise im Fokus der Finanzmärkte. SchlechteNachrichten kamen abermals aus Spanien, wo die ausfallbedrohten Kredite derBanken den höchsten Stand seit 18 Jahren erreichten. Zudem reagierten Anleger amDevisenmarkt irritiert auf Äußerungen der deutschen Bundeskanzlerin. AngelaMerkel sagte in einem auf der Internetseite der CDU veröffentlichten Interview,dass es zusätzlicher Anstrengungen bedürfe, damit das europäische Projektfunktioniere. Aus dem Handel hieß es, die Äußerungen seien offensichtlicheuropakritisch ausgelegt worden.
Am Vortag war es bereits zu einem zwischenzeitlichen Kursrutsch beim Eurogekommen, den Experten auf Äußerungen von US-Notenbankchef Ben Bernankezurückführten. Bernanke hatte vor dem amerikanischen Senat zwar einige Optionenfür eine erneute geldpolitische Lockerung genannt. Ein Signal für unmittelbarbevorstehende Schritte blieb aber aus. Am Mittwoch wird sich Bernanke demRepräsentantenhaus stellen. Wesentlich neue Aussagen sind jedoch nicht zuerwarten. Am Abend wird mit dem sogenannten Beige Book der Konjunkturbericht derFed veröffentlicht.