Devisen: Euro im Minus - China-Daten und Spanien-Sorgen belasten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende Konjunkturdaten aus China und Sorgen umSpanien haben den Euro am Freitag unter Druck gebracht. Dieschwächer als erwarteten Zahlen zum Wachstum der Volksrepublik im ersten Quartalhätten die Risikofreude an den Märkten gedämpft und so auch dieGemeinschaftswährung belastet, sagten Händler.
Zudem spitzt sich die Lage imspanischen Bankensektor offenbar weiter zu. Gegen Mittag kostete der Euro 1,3157US-Dollar, nachdem er im frühen Handel einen kurzen Ausreißer über die Marke von1,32 Dollar gewagt hatte. Im Wochenverlauf hat sich der Kurs trotz der jüngstenAbschläge erholen können - am Montag war er bis auf 1,3030 Dollar gefallen.
Die Daten zum chinesischen Wachstum im ersten Quartal sorgten am Morgen fürErnüchterung an den Finanzmärkten. In den ersten drei Monaten verzeichnete dieWirtschaftsleistung mit 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dengeringsten Anstieg seit fast drei Jahren. Am Vorabend hatten noch Spekulationendie Stimmung gehoben, wonach die Werte höher als prognostiziert ausfallenkönnten. Die obersten Wirtschaftslenker in Peking hatten vor zwei Wochen nochmit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung von 8,4 Prozent gerechnet. China istdie zweitgrößte Volkswirtschaft weltweit.
Weitere Ernüchterung am Devisenmarkt brachte die Nachricht, dass Spaniensangeschlagener Bankensektor offenbar trotz der massiven Liquiditätsversorgung imEuroraum weiter in Geldnöten ist. Die Ausleihungen der spanischen Institute beider Europäischen Zentralbank (EZB) sind im März um fast 50 Prozent gestiegen undhaben einen neuen Rekord erreicht, wie aus Angaben hervorgeht, die die spanischeNationalbank am Freitag auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat.
Marktbewegende Fundamentaldaten werden im weiteren Handel kaum erwartet.Lediglich Preiszahlen und Umfragewerte zum Konsumentenvertrauen aus den USAkönnten in den Fokus geraten. Experten sehen den Euro trotz der Erholung imbisherigen Wochenverlauf weiter belastet: Der technische Ausblick habe sichnicht nennenswert geändert, heißt es in einem Ausblick der LandesbankHessen-Thüringen.