Devisen: Euro legt zu - EZB dämpft Spekulation auf Zinssenkung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag deutlichzugelegt. Beobachter begründeten den Kursgewinn von mehr als einem US-Centdamit, dass Spekulationen auf eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank(EZB) keine weitere Nahrung erhielten.
Am späten Nachmittag kostete dieGemeinschaftswährung bis zu 1,3116 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB)hatte den Referenzkurs gegen Mittag noch auf 1,3010 (Mittwoch: 1,3035) Dollarfestgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7686 (0,7672) Euro.
Die Erwartung einiger Marktteilnehmer, dass die EZB ihren Leitzins auf einneues Rekordtief senken könnte, bewahrheitete sich nicht: Notenbankchef MarioDraghi räumte nach der Sitzung des geldpolitischen Rates zwar ein, ein solcherSchritt sei diskutiert worden. Vorherrschende Meinung sei aber gewesen, zunächststill zu halten. Damit liegt der Zins, zu dem sich die Geschäftsbanken bei derEZB kurzfristig mit Geld eindecken können, weiter auf dem Rekordtief von 0,75Prozent. Dort verharrt er seit Sommer 2012.
Die Tür zu einer weiteren Zinssenkung stieß Draghi aber nicht zu.Bankvolkswirte argumentierten, vieles werde von der konjunkturellen Entwicklungim Euroraum abhängen: Sollte sich die Wirtschaft erwartungsgemäß stabilisierenund im zweiten Halbjahr 2013 erholen, dürfte die Notenbank nicht handeln. ImFalle schwacher Konjunkturzahlen oder einer abermaligen Stimmungseintrübungkönnte die EZB jedoch schon bald die Zinsen senken, kommentierte Holger Sandtevon der skandinavischen Bank Nordea.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,86500 (0,86440) britische Pfund , 122,80 (121,85)japanische Yen und 1,2318 (1,2301) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.579,50 (1.574,00)Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 38.340,00 (38.170,00)Euro.