Devisen: Euro leicht unter Druck - Anleger bleiben nervös

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Probleme in Griechenland und Spanien haben denEuro zum Wochenausklang unter Druck gebracht. Nach leichtenStabilisierungstendenzen am Vortag entfernt sich die Gemeinschaftswährung wiedervon der Marke von 1,30 US-Dollar.

Im frühen Handel fiel der Euro bis auf 1,2905Dollar und wurde zuletzt leicht erholt bei 1,2921 Dollar notiert. Die Stimmungkönnte sich schnell weiter eintrüben, warnen Experten.

Denn obwohl die Regierungsbildung in Griechenland nach einer chaotischenWoche nun doch noch gelingen könnte, bleibt die Risikofreude an den Märktengedämpft. Sozialistenchef Evangelos Venizelos will mit dem Vorsitzenden derKonservativen, Antonis Samaras, die Chancen für die Bildung einerpro-europäischen Regierung ausloten. Es wird jedoch befürchtet, dass Venizelosden Schulden-Deal mit Griechenlands Euro-Partnern neu verhandeln will.

Ein unerwarteter Erfolg bei der Regierungsbildung in Griechenland könnezunächst eine Euro-Erholung auslösen, ohne dass die Verunsicherungen rund um diegriechischen Probleme damit endgültig verschwinden würden, sagt Ralf Umlauf,Währungsexperte der Landesbank Hessen-Thüringen. "Auch eine mühsam formierteRegierung dürfte sich schwer damit tun, die weiteren Sparanstrengungendurchzusetzen."

Auch nach Spanien, wo am heutigen Freitag eine Bankenreform durch dasParlament gebracht werden soll, blicken Anleger mit Skepsis. Für einenBefreiungsschlag, der die Probleme im Finanzsektor lösen würde, dürften Summenerforderlich sein, die aus dem spanischen Staatshaushalt niemals gestemmt werdenkönnen. Die spanischen Banken sitzen auf Krediten im Wert von rund einer BillionEuro, die am maroden Immobiliensektor hängen, und brauchen deshalb dringendfrisches Kapital als Risikopuffer.