Devisen: Euro reagiert mit Kurssprung auf Notenbank-Aktion

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch mit einem kräftigenKurssprung über die Marke von 1,35 US-Dollar auf eine abgestimmte Aktion derweltweit führenden Notenbanken im Kampf gegen eine drohende Bankenkrisereagiert.

Im Nachmittagshandel gab die Gemeinschaftswährung aber wieder etwasvon den Gewinnen ab und stand zuletzt bei 1,3460 Dollar. Das sind aber immernoch fast zwei Cent mehr als am frühen Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB)hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,3418 (Dienstag: 1,3336) Dollarfestgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7453 (0,7499) Euro.

Führende Notenbanken haben mit ihrem Einschreiten nach Einschätzung vonHändlern vor allem Entschlossenheit bewiesen und beim Euro für Auftrieb gesorgt.Die Maßnahmen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) sowieder Zentralbanken Großbritanniens, Japans, Kanadas und der Schweiz zielen daraufab, die Liquiditätsversorgung im globalen Finanzsystem zu sichern. Nach Ansichtdes Volkswirtschaftlers Klaus Adam von der Universität Mannheim sind dieMaßnahmen geeignet, um das Vertrauen ins europäische Bankensystem zu stärken.Die Geschäftsbanken würden in die Lage versetzt, sich billiger als bislang inUS-Dollar zu refinanzieren.

Mit der Maßnahme der Zentralbanken werde die Liquidität erhöht, um einenmöglichen Engpass unter anderem bei der Versorgung der Banken mit Dollar zuverhindern, sagte Helaba-Expertin Claudia Windt. Zuletzt hätte die Verspannungam Bankenmarkt zugenommen. Nach Einschätzung der Expertin könnte die Maßnahmeder weltweit führenden Notenbanken der "Startschuss für weitere konzertierteAktionen sein".

Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,85580 (0,85365) britische Pfund , 104,00 (103,82)japanische Yen und 1,2265 (1,2280) Schweizer Franken festgelegt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit1746.00 (1717.00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 40.590,00(40.470,00) Euro.