Devisen: Euro rutscht unter 1,31 Dollar - Griechenland-Krise belastet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs der Euro ist einen Tag vor demFrist-Ende für die Zustimmung zum Schuldenschnitt in Griechenland weiterabgerutscht und unter die Marke von 1,31 US-Dollar gefallen. Experten sprechenmit Blick auf die Griechenland-Krise von erhöhter Unsicherheit am Markt.
ImNachmittagshandel erreichte die Gemeinschaftswährung zuletzt ein Tagestief bei1,3095 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkursauf 1,3120 (Dienstag: 1,3153) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit0,7622 (0,7603) Euro.
"Kurz vor dem Ablauf der Frist für den Schuldenschnitt herrscht bei denAnlegern Unsicherheit", beschrieb Devisenexperte Ulrich Wortberg von derLandesbank Hessen-Thüringen (Helaba) die Stimmung. Die Ungewissheit über dieweitere Entwicklung in der Griechenland-Krise habe den Euro unter Verkaufsdruckgesetzt. Sollte es aber beim Schuldenschnitt in Griechenland im weiteren Verlaufder Woche zu einem positiven Ergebnis kommen, dürfte der Euro wieder Kursgewinneverzeichnen, sagte Wortberg.
Nach jüngsten Meldungen beteiligen sich nach Angaben des internationalenBankenverbands IIF immer mehr große Geldhäuser am freiwilligen Schuldenschnittfür Griechenland. Nach Verbandsangaben signalisierten bisher 30Ausschussmitglieder Bereitschaft - sie halten zusammen griechischeStaatsanleihen im Wert von 81 Milliarden Euro. Das seien 39,3 Prozent dergesamten Forderungen von 206 Milliarden Euro, die Privatleute, Banken,Versicherungen oder Hedge-Fonds gegenüber Griechenland haben. Gläubiger könnenihre Zustimmung zum freiwilligen Forderungsverzicht noch bis Donnerstagabendabgeben.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,83490 (0,83255) britische Pfund , 105,95 (106,66)japanische Yen und 1,2052 (1,2055) Schweizer Franken fest. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.677,50(Vortag:1.669,00) Dollar fixiert. Ein Kilogramm Gold kostete 40.490,00(40.560,00) Euro.